Trotz tropischer Temperaturen fanden am vorvergangenen Wochenende zahlreiche Besucher den Weg in das Karlsruher Konzerthaus, um am Bildungskongress der baden-württembergischen AfD-Landtagsfraktion teilzunehmen. Nach der Begrüßung durch den Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. Meuthen sprachen vier bedeutende Referenten über verschiedene Themenfelder im Bereich Bildung. Den Auftakt machte Dr. Rainer Balzer, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion, der über die aktuelle Schulpolitik referierte. Vor dem Hintergrund seiner zwei Jahrzehnte umfassenden beruflichen Erfahrung als Lehrer und Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Karlsruhe stellte Dr. Balzer pointiert und lebensnah die Versäumnisse und Fehlentwicklungen in der Schulpolitik dar. Rot-grüne Ideologien und der untaugliche Versuch, mit der Einführung von Gemeinschaftsschulen dem Dogma der Gleichmacherei zu fröhnen, hätten zu einem massiven Leistungsabfall der Schüler im Südwesten geführt, wie die Studie Bildungstrend 2015 bestätigt, wonach Baden-Württemberg von der Spitzengruppe im Ranking der Bundesländer in das letzte Drittel abgesunken ist. Der dramatische Abstieg des Schulwesens im Südwesten bescheinigt somit nichts weniger als das vollständige Scheitern der rot-grünen „Reformen“, die eine gesunde Bildungslandschaft zerstört haben. Leidtragende seien die Schüler, so Dr. Balzer, auf deren Rücken derlei Experimente ausgetragen worden sind.
Dr. Marc Jongen, stellv. AfD-Landeschef und Hochschuldozent für Philosophie, sprach über die Ideologisierung der Wissenschaft durch Gender Mainstreaming und sonstige Pseudowissenschaften. Unterlegt mit vielen Fakten zeichnete Dr. Jongen den Weg der Gender „Studies“ nach, die ursprünglich in der Frauenrechtsbewegung beheimatet waren und sich zu einer gefährlichen Ideologie weiterentwickelt haben, die den naturwissenschaftlichen Fakt der Existenz zweier Geschlechter negieren und die Geschlechtsidentität als „gesellschaftliches Konstrukt“ ablehnen. Ziel dieses jeder ernsthaften Wissenschaftlichkeit hohnsprechenden aber dennoch gefährlichen Gender-Unsinns sei die Zerstörung der natürlichen Ordnung. Die Identität als Mann und Frau solle aufgelöst, die traditionellen Familie als Fundament der bürgerlichen Gesellschaft zerstört werden. Letztendlich gehe es wie in allen totalitären Ideologien um die Wahnidee der Schaffung eines „neuen Menschen“ und mit ihm einer neuen Gesellschaftsordnung, so Dr. Jongen.
Dr. Konrad Adam, Publizist und einer der Männer der ersten Stunde in der AfD, referierte im Anschluss über den humanistischen Kern in der aktuellen Bildung, bevor Matthias Moosdorf, Musiker und Publizist, den Vortragsreigen mit einer Gesamtschau der Fehlentwicklungen in Kultur und Gesellschaft schloss. Dr. Balzer moderierte die Fragerunden nach den jeweiligen Vorträgen, die bei der Zuhörerschaft auf reges Interesse stießen. Die zahlreichen Nachfragen aus dem Publikum machten deutlich, wie sehr die Auswirkungen der ideologisch motivierten Bildungsmisere den Zuhörern auf den Nägeln brannten. Der Bildungskongress der AfD-Landtagsfraktion schuf dabei den notwendigen Raum, die Fehlentwicklungen zu analysieren und Möglichkeiten zur Korrektur aufzuzeigen.