„Errungenschaften von vor 50 Jahren werden heute mit Füßen getreten – ein Armutszeugnis.“ Mit diesen Worten gedachte der europapolitische AfD-Fraktionssprecher Emil Sänze MdL dem 50-jährigen Jubiläum der Ostverträge. „Ich frage mich, was vor 50 Jahren anders war. Auch damals gab es hitzige Debatten um die deutsche Ostpolitik – aber es gab sie zumindest. Wer sich heute nicht in die antirussische Einheitsfront einreihen möchte, wird dagegen mundtot gemacht, ja als fünfte Kolonne gebrandmarkt. Das sind Verhaltensweisen wie im kalten Krieg.“
Die Haupterrungenschaft der Ostverträge sind die freundschaftlichen Beziehungen zu unseren östlichen Nachbarn, erinnert Sänze. „Heute, da das finnisches Parlament dem Nato-Mitgliedsantrag zustimmte, sind wir von diesem so lange so erfolgreichen Weg längst abgekommen. Kriegsrhetorik in Richtung Russlands, schulmeisterliche Besserwisserei in Richtung Polens. Dieser Tage fällt es schwer zu glauben, dass ein weitsichtiger Mann wie Willy Brandt sich noch durchsetzen könnte. Der Leidtragende ist unser Kontinent. Auf ihm wird die sich die lange anbahnende Konfrontation der Weltmächte abspielen. Und ihm wird das Ergebnis am wenigsten nützen.“