Der bildungspolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer hat die Wahl von „Pushback“ zum Unwort des Jahres als ideologische Schaufensterveranstaltung kritisiert. „Warum diese Wahl überhaupt noch an einer Universität und dazu mehrheitlich von Sprachwissenschaftlern vorgenommen wird, erschließt sich schon lange nicht mehr – die Parteizentrale der Grünen oder die Amadeu-Stiftung würden zu keinen anderen Entscheidungen kommen; zudem mit einem englischen Wort. Pushback würde den ‚menschenfeindlicher Prozess beschönigen, der den Menschen auf der Flucht die Möglichkeit nehme, das Asylrecht wahrzunehmen‘. Das sind gleich zwei politische Unterstellungen: Zum ersten, dass alle Ankömmlinge aus Asylgründen kämen; zum zweiten, dass sie nicht in ihren Ankunftsländern einen Asylantrag zu stellen bräuchten. Das hat nichts mit einem Verstoß gegen die Menschenrechte zu tun, sondern schlicht mit Rechtsstaatlichkeit.“
Noch bezeichnender ist für Balzer die Wahl von „Sprachpolizei“ auf Rang zwei. „Da publiziert der langjährige konservative ZDF-Redakteur Peter Hahne 2020 ein Buch, in dem er Kür des Unworts als Paradebeispiel für Sprachpolizei kritisiert – prompt wird das Wort ein Jahr später gekürt. Damit wird die Begründung der Jury als ‚Kampfbegriff‘, mit dem ‚dem Gegenüber eine Reglementierung der verwendeten Sprache vorgeworfen wird‘, ad absurdum geführt. Ja, es gibt keine ‚exekutive Instanz‘, die über die Einhaltung von Sprachregeln wacht – wohl aber selbsternannte Ideologen, die sich unter getreuer medialer Sekundierung genau das anmaßen. Der Publizist Rainer Zitelmann bemängelte ebenfalls 2020, dass nie Unwörter mit einer ‚linken oder grünen Konnotation‘ ausgewählt werden. Die Wahl dieses Jahres stützt diese These in beeindruckender Weise.“