Wie ein Berichtsantrag (Drs. 17/656) der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg ergab, stieg während des Unwetters in Dußlingen am 28. Juni 2021 innerhalb von 20 Minuten der Wasserpegel im 5 Meter hohen Tunnel auf 4,40 m an. Nur mit äußerster Mühe und hohem persönlichem Risiko konnten die mit 48 Personen angerückten Rettungskräfte zwei im Tunnel eingeschlossene Autofahrer letztlich mit Rettungsschwimmern der DLRG befreien.
„Wären z.B. im Berufsverkehr mehr Personen im Tunnel eingeschlossen gewesen, hätte es leicht zu einer sehr großen Tragödie kommen können“ schlussfolgerte Miguel Klauß, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. Daher sei es notwendig, die Tunnel im Land schon im Vorfeld eines Extremereignisses auf mögliche Überflutungsrisiken abzuklären. Dies gelte vor allem für Unterfahrungen, die ein Gefälle gegenüber den Ein- und Ausgängen aufweisen würden. Besonders gefährdete Bauwerke müssten in diesem Fall frühzeitiger gesperrt werden. Ebenso müssten die Tunnels und sein Umfeld durch bauliche Maßnahmen besser gegen solche Katastrophen gewappnet werden.
„Es kann nicht sein, dass ein Tunnel zur Todesfalle wird, weil ein Bach nicht eingedeicht wurde“. Ebenso hätte das Ausfallen des Sperrknopfes zwei wichtige Minuten Verzögerung bei der Sperrung des Tunnels gekostet. „Das darf in einem Land der Ingenieure einfach nicht passieren.“ Dies sei unter dem Niveau zu dem Deutschland in der Lage sei. „Die Beinahe-Tragödie von Dußlingen muss uns eine Mahnung sein, nicht am falschen Ende zu sparen und auch frühzeitigere Tunnelsperrungen nebst vorab geplanten und zu beschildernden Ausweichstrecken rechtzeitig ins Auge zu fassen.“ So der Politiker aus dem Wahlkreis Calw.