Der kunstpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer MdL hat die baden-württembergische Museumslandschaft davor gewarnt, dem absurden sächsischen Vorbild zur Umbenennung vorgeblich diskriminierender Kunstexponate zu folgen. „Man stelle sich vor, Nicola Grassis ‚Hiob, von seinem Weib verspottet‘ in der Stuttgarter Staatsgalerie würde nun heißen ‚Hiob, von seiner Frau verspottet‘. Wer das für einen Witz hält, sollte die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden SKD besuchen, wo 143 Kunstschätzen neue Namen gegeben wurden. Die Begründung: ‚rassistische oder anderweitig diskriminierende Begriffe oder Inhalte‘. Aus ‚Zwerg‘ wurde ‚kleinwüchsiger Mann‘, aus ‚Knabe‘ wurde ‚Junge‘, aus ‚Zigeunermadonna‘ wurde ‚Madonna mit stehendem Kind, und aus ‚indischen Eingeborenen‘ wurden einfach nur ‚Menschen‘. Mehr Geschichtsklitterung war nie.“
Der Fraktionsvize erkennt hinter dieser Sprachbarbarei abgrundtiefe Bildungsdefizite, gepaart mit verbohrter Ideologie. „Allein der Nennung ‚Kopf eines Eskimos‘ Diskriminierung zu unterstellen und daraus ‚Kopf eines Inuit‘ zu machen, ist keine ‚kunsthistorische Begriffspräzisierung‘, wie die SKD behauptet, sondern schlichte Zeitgeistanbiederung, die das Fremde höher schätzt als das Eigene – und damit das Gegenteil dessen betreibt, was sie zu bezwecken vorgibt. Auch dass Werke einer ‚kunsthistorischen Begriffspräzisierung‘ bedürfen, ist eine ungeheuerliche Unterstellung, die alle Kunstinteressierten unten den Generalverdacht der Dummheit stellt – auch hier trifft das Gegenteil zu! Und geradezu unverfroren ist es zu behaupten, dass diese Praxis ‚eine übliche, seit Jahrhunderten in sehr vielen Museen in aller Welt stattfindende Praxis‘ sei. Damit mutieren Orwells Phantasien langsam zu Tatsachenbeschreibungen. Daher kann ich nur warnen: Wehret den Anfängen!“