Der religionspolitische Fraktionssprecher Daniel Rottmann MdL hat die Kirchen anlässlich coronageprägter Weihnachtsgottesdienste vor einer Selbstverzwergung gewarnt. „Derart unkritisch auf Maskenpflicht, Abstandsgebot und Gesangsverbot zu reagieren, ja freiwillig auf Online-Gottesdienste zu setzen, ist ein Kotau vor dem Merkelschen Zeitgeist, der die Pflicht, das Leben zu schützen, mit der Anmaßung verwechselt, den Tod zu verhindern. Wenn der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Thomas Sternberg sagt, die Gläubigen könnten auch zu Hause singen und beten oder Kirchen außerhalb der Gottesdienstzeiten besuchen, sendet er damit das fatale Signal, dass sich der Glaube nach einem Virus zu richten habe. Wenn aber die Gemeinde am besten den Mund halten, noch besser, zu Hause bleiben soll, ist das schwerlich vereinbar mit dem Grundrecht auf freie Religionsausübung, geschweige denn mit dem christlichen Gottesdienstverständnis“.
Ohne Frage ist es geboten und richtig, dass bei den Gottesdiensten Abstands- und Hygieneregeln sowie Rücksicht, Solidarität und Verantwortung beachtet werden, so Rottmann. „Ein undifferenziertes, generelles Sing- und Sprechverbot auch mit Maske ist jedoch getrost zu hinterfragen. Dann müssten auch in Abstand stehende Solisten und Liturgen schweigen. Zum Wesen des Gottesdienstes gehört das Hören auf die Heilige Schrift und die Verkündigung des Wortes Gottes, die gesungene oder gesprochene Liturgie. Die Gemeinde darf nicht auf ein Ja und Amen reduziert und mundtot gemacht werden. Wer das rät oder fordert, spricht sich letztlich gegen das Wesen und die Bedeutung des Gottesdienstes, ja den Gottesdienst selbst aus. Das kann nicht gewollt sein.“