Ärztemangel nimmt zu – die Alten werden abgehängt!
Mein Parlamentskollege Stefan Herre stellte eine spannende Kleine Anfrage an die Landesregierung in Sachen Ärztemangel und Weiterbildungsmöglichkeiten für Hausärzte im ländlichen Raum.
Man muss wirklich nachdenken, wohin der ganze Sparzwang einmal führen soll. Plötzlich sind die Gelder nicht mehr vorhanden, die aber nötig wären, um flächendeckend überall Ärzte zu haben.
Wochenlanges Warten auf einen Facharzttermin ist leider bereits ein Massenphänomen. Hier muss sich etwa ein Fünftel der Patienten sogar länger als acht Wochen gedulden.
Der ländliche Raum hat die geringste Arztdichte in Baden-Württemberg. Daher wollte Landtagsabgeordneter Stefan Herre (AfD) wissen, wie man die Situation bitte konkret verbessern kann. Aber die Landesregierung hat keine Lösung. Und die Situation verschlimmert sich von Monat zu Monat.
Immer weniger Ärzte
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) haben in den vergangenen fünf Jahren 30 Hausärzte im Zollernalbkreis ihre Tätigkeit beendet. Aber es kamen nur 25 junge Hausärzte hinzu. Trotz Förderprogrammen, die scheinbar nicht richtig ziehen wollen.
Unterversorgte Regionen werden im ganzen Bundesland zunehmen. Dem will die AfD entgegen treten und verlangt nun von der Regierung, dass diese frühzeitig handelt. Aber die Antwort des Ministeriums für Soziales und Integration befriedigt gar nicht.
Schon die grün-rote Landesregierung hat das Programm „Verbundweiterbildung PLUS“ mit dem Jahr 2014 ersatzlos auslaufen lassen und damit diesen guten Ansatz infrage gestellt.
Landtagsabgeordneter Stefan Herre, AfD, sagt: „In vielen Ortschaften des Zollernalbkreises verabschieden sich immer mehr praktizierende Hausärzte und haben über Jahre hinweg keinen Nachfolger finden können, sodass es für viele Ältere immer schwieriger wird einen neuen Hausarzt aufzusuchen, da die Wege immer länger und beschwerlicher werden, um an einer vernünftigen medizinischen Versorgung teilnehmen zu können.“
Dr. Rainer Balzer: „Die landesweite Nachbesetzungsproblematik wird uns in Zukunft noch stärker beschäftigen.“ Viele Baden-Württemberger stellen zudem fest, dass sie bereits in 20 % der Fälle von kostengünstigeren Ärzten aus Osteuropa behandelt werden.
Wir zweifeln nicht an deren Qualifikation. Wir müssen aber aufzeigen, dass das Gesundheitswesen in Schieflage ist.
EW 2017 01