Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion, Emil Sänze MdL, hat den Vorstoß von Bundespräsident Steinmeier für einen sozialen Pflichtdienst als pure Heuchelei kritisiert. „Zwar könne die Tätigkeit die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, wird er zitiert, zugleich aber lehnt er eine neuerliche Wehrpflicht-Debatte ab. Vor dem Hintergrund der Erfahrung, die die heranwachsende Generation mit dieser Regierung macht, ist Steinmeiers Versuchsballon schlicht zynisch. Der frühere Zivildienst war ein Nebenprodukt der Wehrpflicht, um einen politischen Gerechtigkeitsanspruch zu wahren. Zu seiner Zeit war dies in Ordnung. Steinmeiers Gedankenblase dient keinem Zusammenhalt und keiner Wehrhaftigkeit – ihr Ziel ist billige Fronarbeit, damit die strukturelle Misswirtschaft des Neuen Berlin weitergehen kann.“
Denn es ist bereits jetzt so, dass dieser Staat in weiten Teilen davon lebt, ehrenamtlichen Idealismus – siehe Tafeln, Ahrtal-Spendenkampagne usw. – auszunützen, um sein Versagen in der Daseinsvorsorge zu kaschieren, befindet Sänze. „Ich habe ja nichts dagegen, wenn überhitzte und hedonistisch-selbstbezogene Klima- und Genderaktivisten einmal Erfahrungen mit realen gesellschaftlichen Bedarfen machen. Jedoch verschweigt Steinmeier auch, wie er seine plötzlichen Pflichten einem bisher hofierten und gefeierten Migrantenklientel antragen will, oder ob das wieder allein diejenigen betrifft, die schon länger hier leben und zahlen? Wer soll sich für einen Staat einsetzen, der einen nur ausnutzt?“