Der kunstpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer hat die Forderung des Tübinger Theaterchefs Thorsten Weckherlin nach Ausnahmen für Booster-Geimpfte bei 2G plus zurückgewiesen. „Wenn er die Testpflicht jetzt als ‚Drangsalieren der bereits geimpften Leute‘ zurückweist, muss er sich fragen lassen, in welcher Parallelwelt er bisher gelebt hat. Dass die Impfungen weder vor Infektion noch sicher vor schwerer Erkrankung oder gar dem Tod schützen – und eben auch nicht davor, andere anzustecken, ist lange bekannt: Die Hälfte der Neuinfektionen derzeit seien Geimpfte, hieß es heute Mittag in der Tagesschau. Der Virologe Alexander Kekulé von der Uni Halle brachte es in der WELT auf den Punkt: „Geimpfte glauben, sie seien sicher. Man hat sie falsch informiert.“ Wenn mal also die Pandemie ernst nimmt, bleibt nur unsere Forderung übrig: 1 G – getestet, und zwar alle unabhängig von ihrem Status.“
Der Fraktionsvize wundert sich daneben über Weckherlins Argumentation, 2G plus sei eine „Genugtuung für die Impfgegner“. „Wenn er das ernst meint, unterstellt er damit implizit den Geimpften, dass sie diesen Schritt nicht aus individuell-medizinischen Gründen gegangen sind, um sich zu schützen, sondern aus sozialen, um dem Regierungsnarrativ der überlasteten Intensivbetten zu entsprechen. Und jetzt würden die Geimpften also für das freiwillige Befolgen der Regierungsanweisungen eben nicht ihre Freiheit zurückerhalten, sondern mit denselben Zwangsmaßnahmen bestraft wie jene, die ihr Immunsystem allein für stark genug halten. Dann sollte ihm das ebenso zu denken geben wie die Unverschämtheit der Kanzlerin, nachmittags ein Verkaufsverbot von Böllern mitzubeschließen und abends nach dem Zapfenstreich ein Feuerwerk zu veranstalten. Freiheit, wusste schon Schiller, kann man nur nehmen, nicht geben.“