Der wissenschaftspolitische Fraktionssprecher Dr. Bernd Grimmer hat sich empört über das Vorgehen der Universität Liverpool gezeigt, aufgrund quantitativer Kennzahlen 47 Wissenschaftler der Gesundheits- und Lebenswissenschaften zu entlassen. „Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen sie vergleichsweise wenig Drittmittel eingeworben habe oder seltener zitiert worden sein als Kollegen. Dieser Umgang mit Forschern ist skandalös und darf auf keinen Fall Usus werden. Die AfD warnt seit langem vor der Durchökonomisierung der Universitäten und Hochschulen, da das zu Abhängigkeiten und solchen unfassbaren Entscheidungen führt, die mit der Forschung im eigentliche Sinne rein gar nichts zu tun haben.“
Die Universität von Liverpool ist nun zum Exemple par excellence geworden, das alle Wissenschaftler und Forscher aufhorchen lassen soll und wird, ist sich Grimmer sicher. „Wir begrüßen die Stärkung der Handlungsspielräume der Hochschulen und Universitäten. Wir lehnen jedoch den ökonomischen Mehrwert der Wissenschaft als Grundprinzip entschieden ab. Wir wollen auch nicht, dass der Erkenntnisnutzen nur in der Gründung von Start-ups gemessen wird. Der gesellschaftliche Nutzen lässt sich doch nicht ausschließlich nach vermeintlich quantifizierbaren Rationalitätskriterien beurteilen. Ich warne Ministerin Bauer (Grüne) in Anbetracht dieser Entwicklung davor, einen ähnlichen Weg weg vom humboldtschen Bildungsideal hin zum hayek‘schen Glauben an die Überlegenheit der Markt- und Wettbewerbssteuerung einer ‚unternehmerischen Hochschule‘ zu gehen.“