„Wenn die SPD-Bundesumweltministerin genau heute fordert, dass der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor nochmals deutlich erhöht werden soll, dann stelle ich mir die Frage, ob die studierte Germanistin Svenja Schulze in Berlin auch Studien von Fachleuten aus der Automobilbranche zur Kenntnis nimmt.“ Mit diesen Worten reagiert der verkehrspolitische Fraktionssprecher Hans Peter Stauch MdL auf Schulzes heutigen Gastbeitrag im Handelsblatt. „Der Verein Deutscher Ingenieure hat jüngst darauf hingewiesen, dass die aktuelle E-Mobilitätstechnologie eine schlechtere CO2-Bilanz aufweist, als allgemein propagiert, und eine frühere Prognose des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ging 2019 – ich zitiere – ‚noch von einem Stellen-Abbau von etwa 125.000 Beschäftigten bis 2030 bei den Autoherstellern aus. Durch Fortschritte bei der Produktivität könnten weitere 150.000 Stellen wegfallen.‘ Der Pforzheimer Ökonom Rudi Kurz hat letztes Jahr prognostiziert, dass weitere rund 50.000 Arbeitsplätze wegfallen könnten, wenn die Bürger neue Mobilitätsangebote verstärkt nutzen oder auf den Öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Selbst der Umweltverband BUND meinte noch letztes Jahr, dass innerhalb von zehn Jahren mehr als 360.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie gestrichen werden müssen. Das werden die neuen Stellen in der Produktion der E-Fahrzeuge nicht ausgleichen können, da diese Produktionsverfahren weniger komplex und deshalb weniger personalintensiv sind.“
Den gnadenlos vorangetriebenen Strukturwandel in der Automobilbranche und den damit einhergehenden Abbau von Arbeitsplätzen sieht Stauch mit großer Sorge: „Immerhin, einen richtigen Satz hat die Bundesumweltministerin von sich gegeben: ‚Wir sollten aber nicht alles fördern, was auf den ersten Blick klimafreundlich erscheint – bei genauerem Hinsehen jedoch in ökologischer und sozialer Hinsicht mehr schadet als nutzt.‘ Und genau mit dieser Erkenntnis müsste sie sich an der eigenen Nase packen, denn sowohl die gehypten Technologien der E-Mobilität als auch die am Fördertropf hängenden Anlagen der Erneuerbaren Energien-Gewinnung sind völlig unausgereift und entbehren echter Markttauglichkeit. Ich fordere nochmal die lückenlose, veröffentlichte Bilanzierung der ‚Grauen Energie‘ für die Mobilitäts- und EE-Konzepte, und ich fordere eine schonungslose Berechnung der CO2-Wirtschaftlichkeit von den ideologisch getriebenen und deshalb euphemistischen Verkehrs- und Industrieplanwirtschaftlern aus der Politik.“