Der medienpolitische Fraktionssprecher Emil Sänze MdL hat den Auftritt der „Ärzte“ in den ARD-Tagesthemen vom Freitagabend als unerträgliche Zwangs-PR zugunsten einer ideologisch erwünschten Band kritisiert. „Schon mit der musikalischen Eröffnung ‚Hier ist das Ärzte Deutsche Fernsehen mit den Tagesthemen‘ bekamen die Zweifel vieler Bürger an der Seriosität öffentlich-rechtlicher Nachrichten neue Nahrung. Die mehrfachen Plattenmillionäre durften dann ohne Abstand und Masken fast eine Viertelstunde (!) vorgeblich über Existenzängste schwadronieren, die wegen des Ausfalles ihrer Tour 2020 ihre Roadies, Tontechniker etc., ja überhaupt alle 1,4 Millionen Beschäftigten der Musik- und Veranstaltungsbranche hätten. Die anderen Themen, darunter das verfassungswidrige, auf AfD-Initiative gekippte Brandenburger Wahlgesetz schrumpften auf wenige Minuten. Es hätte den drei Musikern übrigens freigestanden, ihren Mitarbeitern eine Unterstützung zu zahlen, das nur nebenbei. Beim zweiten Blick auf das Sendedatum allerdings schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken.“
Denn am selben Tag war das neue Album „Hell“ der ach so hehren Vorbilder in den schweren Virus-Zeiten und Bekämpfer von Corona-Leugnern erschienen, erklärt Sänze. „Und das hat es in sich. Darin ist nicht nur das Lied ‚Liebe gegen Rechts‘ enthalten, das von einer ehemals rechtsradikalen Transfrau handelt, sondern auch das Lied ‚Woodburger‘ – sehr leicht als ‚Wutbürger‘ dechiffrierbar. Es handelt von AfD-Politikern, die Sehnsucht ‚nach nochmal tausend Jahren‘ hätten. Sänger Farin Urlaub fragt sich, was Rechtspopulisten ‚so inhuman‘ macht – ‚ihr Minderwertigkeitskomplex oder der Größenwahn?‘. Und er weiß, wie er das rausfinden kann: ‚Ich trete ein in die AfD und dann werd' ich … / Schwul, schwul, schwul, schwul‘. Der Text endet damit, dass bei der Sitzung der AfD-Bundestagsfraktion alle strammstehen müssen und Vaseline zur Hilfe genommen wird. Da können wir uns ja freuen, dass es beim Interview geblieben ist und das Publikum nur mittelbar auf dieses ideologische Machwerk gelenkt wurde.“
Für Sänze übersteigt der Auftritt noch jenen, den im Januar 2018 die von Frank-Walter Steinmeier protegierte Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ bei Tagesschau 24 anlässlich ihres neuen Album „Sturm und Dreck“ absolvieren durfte. „War das ‚nur‘ ein digitaler Sender mit zweifelhafter Reichweite, wurden Freitagabend über 3 Millionen Zuschauer zwangsbeglückt. Und das mit einer Band, die 1987 auf ihrem umgehend indizierten Album ‚Ab 18‘ noch Texte stammelte wie ‚Hannelores Tag ist grau, denn Helmut Kohl schlägt seine Frau!‘. Aber das wird alles gern vergessen zugunsten des erneut klaren linksgrünen Narrativs: Alles Bürgerliche, alles Konservative und vor allem die AfD sind Feinde unserer Demokratie, die zu ächten, zu diskreditieren sind. Inzwischen liefern die öffentlich-rechtlichen Sender jeden Tag einen neuen Grund für unsere Forderung, die Zwangsgebühren abzuschaffen.“