Der verkehrspolitische Fraktionssprecher Hans Peter Stauch hat erneut gefordert, die E-Mobilität einer ehrlichen, rationalen und unideologischen Prüfung zu unterziehen. „Man lese und staune: Weltweit können Batteriezellen von BMW Plug-in-Hybriden auf SUV-Basis wie X1, X2, X3 und X5 in Brand geraten! Anscheinend gibt es dazu auch noch gelegentlich Probleme bei den 2er, 3er, 5er und den 7er BMWs. Zu den weltweit circa 27.000 betroffenen Modellen gehört auch ein Modell der britischen BMW-Tochter Mini. Und wegen Überhitzungsgefahr hatte davor auch der Ford-Konzern seinen halb-elektrischen Wagen der SUV-Baureihe Kuga mit einem Warnhinweis versehen: Kuga-Fahrer sollen ihr Auto am besten aktuell nur noch mit dem Verbrennungsmotor betreiben. Hintergrund des Desasters ist wohl der Einbau fehlerhafter Batteriezellen, die wiederum durch Verunreinigungen in der Produktion bei einem möglicherweise koreanischen Zulieferer entstanden sind!“
Hans Peter Stauch kritisiert: „Hier wird offenbar eine Technologie ohne jede Rücksicht in den Markt gedrückt, die da noch gar nichts zu suchen hat. Trotzdem fördert das Bundesland Thüringen bis zum Jahr 2025 den Aufbau eines Batterie-Forschungszentrums in Arnstadt mit mehr als 13,5 Millionen Euro. Das dort erworbene Know-how soll als sogenannte „anwendungsorientierte Forschung“ beim Batteriezellenwerk des chinesischen CATL-Konzerns in unmittelbarer Nähe des Standorts verwertet werden, und der im chinesischen Ganzhou beheimatete Batteriehersteller Farasis soll aus einem Werk im sachsen-anhaltinischen Bitterfeld Lithium-Ionen-Batterien für das erste türkische E-Auto liefern, das das türkische Konsortium Togg derzeit entwickelt. Hat in diesem Zusammenhang eigentlich jemand die Frage nach der grauen Energie bei der Produktion und beim Vertrieb der Batteriezellen für e-Cars gefragt?“
„Ich kann beim besten Willen nicht genau erkennen, wie hoch der kumulierte Energieaufwand bei der Batterieherstellung für Elektro-Autos ist“, so Stauch weiter. „Doch der direkte Energiebedarf ist in der Werbung und in der ökologisierten Politik zentrales Thema, aber der Gesamtaufwand bezüglich der elektrischen Antriebsaggregate, also ‚from cradle to grave‘, der wird unter den Tisch fallen gelassen. Dazu kommt die ehrliche Aussage des Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seinem Policy Brief aus dem Juni 2020 – ich zitiere: ‚Gleichgültig womit man sein Elektroauto betankt, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht fährt es de facto mit 100 Prozent Strom aus fossilen Energieträgern, heutzutage sogar zu 100 Prozent aus Kohle.‘“