Stuttgart. Der kirchenpolitische Fraktionssprecher Daniel Rottmann MdL hat der Forderung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, nach der Einführung eines interreligiösen Corona-Feiertags, um die „tiefgehende Erfahrung einer großen Unterbrechung“ zu erinnern, eine Absage erteilt. „Judentum, Christentum und Islam eint ihr Wesen als monotheistische Religion. Schon die Begründung mit einer gemeinsamen ‚Tradition der wöchentlichen Unterbrechung im Takt der sieben Tage‘ zeugt vom entsetzlichen Versuch, Äpfel mit Birnen zu vergleichen und die Gleichmacherei linker Ideologie auf die Religion zu übertragen. Bätzing sollte mal einen Blick in die Religionsgeschichte werfen, um zu erkennen, dass der muslimische Ruhe- und Gebetstag am Freitag, der jüdische Sabbat am Samstag und der christliche Sonntag völlig unterschiedliche Wurzeln haben.“
Damit für „Gläubige und Ungläubige“ ein „wunderbares, heilendes Zeichen“ des „Wir-Gefühls und der Besinnung“ zu setzen offenbart ein nachgeradezu infantiles Verständnis theologischer Praxis, das eines deutschen Bischofs unwürdig ist, befindet Rottmann. „Vor allem ersetzt ein Feiertag nicht die entgangenen Gebete oder gar ausgefallenen Fronleichnamsprozessionen während des überflüssigen Lockdowns, wie inzwischen selbst Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einräumen musste. Bätzings Vorstoß in einer Zeit, da selbst das Läuten christlicher Glocken mit der Schahada, dem Gebetsruf des Muezzins in eins gesetzt wird, ist grundfalsch und zeigt, dass hier gleich mehrfach Äpfel mit Birnen verglichen werden.“