Stuttgart. Der pressepolitische Fraktionssprecher Emil Sänze MdL hat den Plan der Nachrichtenredaktion von „Radio Fritz“, künftig das Gendersternchen als Pause mit zu sprechen, als gebührenfinanzierte Zwangserziehung kritisiert. „Nach der Genderorgie im aktuellen ‚Duden‘ war klar, dass die Zwangserziehung zum ‚geschlechtergerechten Sprechen‘ Fahrt aufnehmen wird. Dass es so schnell geht und mit ‚Fritz‘ der erste Sender im ARD-Verbund nur Tage später diese unsinnige Schreib- als Sprechweise übernimmt, ist selbst für mich überraschend. Abgesehen davon, dass ich umgehend eine Umbenennung des Senders in ‚Radio Fritz*In‘ erwarte: Das Problem ist vor allem, dass die Begründung von Programmchefin Karen Schmied gegenüber dem epd eine nachgerade absurde Parallelwelt offenbart.“
So ergötzt Sänze Schmieds Aussage, Jugendliche machten sich intensiv Gedanken darüber, wie sie die verschiedenen Geschlechter in der Sprache fair berücksichtigen könnten. „Ich rätsle, welche Jugendlichen sie außerhalb linksgrüner Studenten der Geschwätzwissenschaften meint. Die Party- und Eventszene, die sich sprachlich und kulturell damit sicher lange beschäftigt hat? Oder die Jugendlichen, die sich eher intensiv Gedanken darübermachen, eine gescheite Ausbildung zu bekommen, Geld zu verdienen, eine Familie zu gründen und sich ein eigenes, selbstbestimmtes Leben aufzubauen? Für Schmied bringt aber Gender unsere Gesellschaft voran und hilft, unseren Wohlstand zu wahren: Wenn das alle endlich korrekt tun, geht es auch wieder aufwärts mit der Wirtschaft, alle sind Freunde und man kann sich nachts wieder auf die Straße trauen.“
Daneben verweist der Fraktionsvize auf die Unwissenschaftlichkeit des Genderismus. „Wie fremdsprachige Begriffen und /oder Eigennamen gegendert werden sollen, darüber haben sich weder Schmied noch die Redaktion Gedanken gemacht. Die Auffassung, dass Menschen nur gemeint seien, wenn man sie explizit nennt, ist pure Ideologie. Die Sprachregelung dient dem linksintellektuellen Milieu allein der Gesinnungsprüfung. Hier wird Sprache aus ideologischen Gründen von wenigen zwangsgebeugt, wie Schmied mit der Bemerkung zugibt, dass die Welle mit der Entscheidung allein dem Wunsch der jugendlichen Redaktion folgt. Andernfalls würden die Menschen bereits so sprechen und die Radiostationen nachziehen. Wir haben es mit Manipulation durch Sprache zu tun, und als solche muss sie auch benannt werden.“