Stuttgart. Der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag Hans Peter Stauch MdL hat die Reduktion der Produktionskapazitäten wegen der angeblich durch die Corona-Krise bedingten geringeren Nachfrage beim Autobauer Daimler als Täuschungsmanöver kritisiert. „Wie der Finanzvorstand von Daimler, Harald Wilhelm, sagte, sollen die Kosten in diesem Jahr gegenüber 2019 deutlich sinken. Für Investitionen sei eine Obergrenze festgelegt worden, damit die Gewinnschwelle früher erreicht würde. Ich habe aber den Eindruck, dass das Erreichen der Gewinnschwelle letztlich auf Kosten der bei Daimler-Beschäftigten geht. Wir sehen hier die Fortsetzung der unseligen Shareholder-Value-Strategie eines Jürgen Schrempp.“

Es sei zwar so, dass Daimler im zweiten Quartal dieses Jahres einen Verlust von 1,9 Milliarden Euro verbuchen musste, so Stauch. „Aber es ist doch auch so, dass schon im zweiten Quartal 2019 ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro zu verzeichnen war. Alles auf Corona zu schieben, ist unglaubwürdig. Mir ist schon klar, dass die ganzen Ereignisse nicht ohne wirtschaftliche Folgen geblieben sind. Auch die Anlaufschwierigkeiten mit neuen Modellen, schwächelnde Absatzmärkte und Probleme in der Van-Sparte sind nicht zu unterschätzen. Dennoch stelle ich mir die Frage, ob wirklich die kolportierten 30.000 Arbeitsplätze abgebaut werden müssen. Denn gleichzeitig, wahrscheinlich unter Druck der chinesischen Anteilseigner, beteiligt sich unser schwäbischer Traditionskonzern an dem chinesischen Batteriezellenhersteller Farasis Energy mit einer weitreichenden strategischen Partnerschaft inklusive Kapitalbeteiligung. Es wäre fatal, wenn die Arbeitsschicksale der Daimlerianer zur Variablen bei finanzwirtschaftlichen Aktionen würden.“