Stuttgart. Die sozialpolitische Fraktionssprecherin Dr. Christina Baum MdL hat die Ablehnung des AfD-Antrags auf eine Gedenkminute zur Erinnerung an die Taten und Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 als Schande für das Parlament in Baden-Württemberg bezeichnet. „Die friedliche Revolution im Herbst 1989 war die erfolgreiche Fortsetzung und letztendlich siegreiche Beendigung des damaligen Volksaufstandes. Auch deshalb sollte uns dieser Tag heute mehr denn je mit Stolz erfüllen und gleichzeitig die Politik ermahnen, auf die Stimme ihres Volkes zu hören, denn die Macht eines Volkes ist stärker als jede Armee und fähig, alle Ketten der Demütigung und Unterdrückung zu sprengen“, hatte Baum den Antrag begründet. „Die Vertreter der Altparteien im Stuttgarter Landtag haben diese Mahnung gehört, doch noch immer prallt an Ihnen jede Vernunft und jeder moralische Appell ab“, so Baum.
„Wenn die Zeit reif ist und ein Gedanke sich formt, dann springt er über und ergreift die Massen“, würdigte sie die mutigen Männer und Frauen, die sich damals – ohne Handy – zu republikweit 500 Demonstrationen zusammenfanden, wobei 55 Todesopfer durch Quellen belegt sind. „Unser Gedenken gilt heute diesen Opfern und allen, die unter der Niederschlagung des Aufstandes gelitten haben. Gleichzeitig war dieser Tag aber auch immer ein Tag der Hoffnung, der Hoffnung auf die Wiedervereinigung eines getrennten Volkes. Und ein Tag der Freude und des Stolzes. Bis 1990 war der 17. Juni deshalb in der Bundesrepublik Deutschland Gedenktag und Feiertag zugleich: Unser Tag der Deutschen Einheit. Die Abgeordneten der Alternative für Deutschland sehen sich als Volksvertreter diesem historischen Erbe verpflichtet, weshalb dieser wichtige Tag künftig wieder als nationaler Feiertag begangen werden sollte“, so Baum.