Stuttgart. Die sozialpolitische Fraktionssprecherin Dr. Christina Baum hat die Praxis am Neustrelitzer Carolinum, coronagetestete und nichtinfizierte Gymnasiasten mit einem grünen Punkt zu kennzeichnen, als unerträgliche Diskriminierung kritisiert. „Gelber Stern, rosa Winkel, grüner Punkt – begreift Gymnasialdirektor Henry Tesch eigentlich, in welche Tradition er sich einreiht? Der DDR-Lehrer war von 2006 bis 2011 auch noch Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern – was für ungute Prägungen wirken hier nach“, empört sich die Thüringerin, die 1989 aus der DDR ausgereist war.

„In einer gewissen Zeit wurden schon mal Gruppenzugehörigkeiten (Rasse, sexuelle Orientierung etc.) negativ oder (Ariernachweis) positiv stigmatisiert. Sind wir heute unter dem Vorwand der medizinischen Indikation, die nur schamhaft ein und dasselbe Machtmotiv verdecken soll, genau da wieder angekommen? Das Schizophrene daran ist, dass die Menschen, denen so etwas einfällt, in vielen Fällen dieselben sind, die überall Nazis sehen. Dass die von einem Rostocker Biotech-Unternehmen gesponserten Tests zweimal pro Woche freiwillig sind, verstärkt meine Kritik noch: wenn für jeden deutlich sichtbar ist, wer keinen Test hat, ist die Freiwilligkeit eine hohle Phrase. Die Stigmatisierung ist ein weiterer Mosaikstein zur Entmündigung der Bürger und deren totaler Kontrolle“, erklärt Baum. „Das ist der Anfang vom Ende eines Rechtsstaats und der Beginn einer Willkürherrschaft nach chinesischem oder nordkoreanischem Vorbild.“