Stuttgart. Der verbraucherpolitische Fraktionssprecher Rüdiger Klos MdL hat Minister Peter Hauk (CDU) Arbeitsverweigerung vorgeworfen. Anlass sind Äußerungen des LKA-Präsidenten Baden-Württembergs, Ralf Michelfelder: „Die Betrüger machen sich die Sorgen der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Coronavirus schamlos zunutze. Das ist eine besonders abstoßende und niederträchtige Vorgehensweise skrupelloser Krimineller“. Dabei geht es nicht nur um den klassischen Enkeltrick, sondern auch um Fake-Shops für Atemmasken und Schutzbekleidung.
„Als ich den Minister in der 1. Öffentlichen Sonderausschusssitzung zur Corona-Krise am 4. April darauf aufmerksam machte, dass unsere Senioren besonders gefährdet und durch die soziale Isolation für den neuen Corona-Enkeltrick ganz besonders empfänglich sind, kommentierte er nur abweisend: ‚Man soll das Innenministerium wegen den Kriminellen dazu ansprechen. Auch wegen der Fake-Shops wurde bereits öffentlich gewarnt. Die Leute sollen selber aufpassen.‘ Das ist Arbeitsverweigerung.“
Klos befremdet daneben, dass es der Minister offenbar nicht einmal für nötig erachtet, die Stellung im Ministerium zu halten. „Ein Chef, der seine Geschäftsfelder nicht kennt und in der schlimmsten Krise nicht einmal im Ministerium gebraucht wird, hätte seine Überflüssigkeit nicht besser zur Schau stellen können. Dass er als gelernter Diplomforstwirt den Verbraucherschutz in seinem Haus unter ‚ferner liefen‘ abgelegt hat, passt ins Bild. In dieser besonderen Situation ist es aber seine Pflicht, ältere Mitbürger umfassender zu informieren und zu schützen. Dieser Pflicht muss er endlich nachkommen.“