Stuttgart. Der landwirtschaftspolitische Fraktionssprecher Udo Stein MdL hat eine Korrektur des Einreiseverbots für Erntehelfer gefordert. „In seiner jetzigen Form, in der es auch für eingearbeitete jährlich wiederkehrende Erntehelfer aus Osteuropa gilt, ist es kontraproduktiv“, sagt Stein. Er befürchtet, dass es sonst zu erheblichen Ernte- sowie Produktionsausfällen in der Landwirtschaft und der weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie kommt.
Stein appelliert deshalb an die Regierung, die bewährten Saisonkräfte aus Osteuropa vor Ort zu unterstützen, um ein Gesundheitszeugnis zur Einreise nach Deutschland zu erlangen. Anschließend können von dort per Bus oder Bahn länderübergreifende Visa-und Einreisetransfers nonstop durch Ungarn und Österreich nach Deutschland organisiert werden. „In der jetzigen Situation ist schlicht schnelles Agieren gefragt und nicht langes Lamentieren. Ich erwarte hier, dass die Bundesregierung im Sinne unserer Landwirte schnell aktiv wird“.
Menschen, die anpacken können
Die oftmals von Politikern der Linken alternativ angepriesenen bisherigen arbeitslosen Flüchtlinge in Deutschland werden das Fehlen der Erntehelfer aus Osteuropa nicht ersetzen können. Dies haben sie bisher in den vormals arbeitskräftesuchenden anderen Branchen auch nicht erbracht. „Bei der Ernte braucht es Menschen, die anpacken können und vor allem anpacken wollen. Hier sehe ich bei so manchem Flüchtling in unserem Land erhebliche Defizite gegen über einem erprobten und vor allem auch willigen Erntehelfer aus Osteuropa,“ befindet Stein.
Dem politisch ohnmächtigen Bauernverband bleibt nur vor Preissteigerungen zu warnen. Die kurzarbeitsbetroffenen Verbraucher sowie auftragsgeschwächten Kleinunternehmer mit verringertem Einkommen werden diese Preissteigerungen nicht mittragen können. In dieser aufkommenden Wirtschaftskrise bedarf es einer hemdsärmeligen Geschäftsführung und keiner „rautenhaften“ Verwaltungsregierung, so Stein.