Stuttgart. Die wissenschaftspolitische Fraktionssprecherin Doris Senger hat die Landesregierung aufgefordert, das Wissen der Forschungsinstitute über geeignete Materialien für Mundschutz der Bevölkerung zur Verfügung stellen. In einem Antrag verlangt sie von der Landesregierung, potentielle Filtermaterialien auf ihre Eignung für Atemfilter zu prüfen und diese Erkenntnisse an prominenter Stelle zu veröffentlichen. Dadurch sollen potentielle Hersteller und Verbraucher Anhaltspunkte für die Produktion von luftfilternden Atemschutzmasken erhalten. Mit Bezug auf den Virologen der Berliner Charité, Prof. Dr. Drosten, wonach auch ein selbst gemachter Mundschutz zumindest die Umgebung des Trägers vor Tröpfcheninfektion schützen könne, forderte Senger außerdem die Landesregierung zu einer Akzeptanzkampagne für einen Mundschutz auf. „Die Zeit drängt!“ mahnte Senger in ihrem Appell. „Deutschland braucht mehr Mundschutz, wenn wir die Pandemie eingrenzen wollen“.
Versäumnisse bei der Bereithaltung von Atemschutzmasken
„Von vielen Menschen aus systemrelevanten Berufen erreichen mich verzweifelte Rufe nach schützenden Halbmasken.“ Da die geprüften FFP3-Masken derzeit vergriffen seien und eine Konkurrenz zwischen der Nachfrage von Klinikpersonal und gefährdeten Menschen in anderen Berufen besteht, forderte Senger eine Initiative der Landesregierung für mehr Atemschutzmasken. „Die geprüften FFP3-Masken sollten dem besonders exponierten medizinischen Personal zur Verfügung stehen“, so Senger in ihrer Videobotschaft. „Aber auch für andere Menschen, die sich schützen wollen, muss eine Lösung her!“.
Dank an freiwillige initiativen in der Bevölkerung
Die momentanen Engpässe bei Schutzkleidung und Atemschutzmasken zeigen ein eklatantes Versagen der Landes- und Bundesregierung. „Jetzt müssen wir wenigstens die Möglichkeiten schaffen, dass der Bürger privat Abhilfe schafft und sich selbst mit geeigneten Materialien die benötigten Hilfsmittel selbst herstellt“, so Sänger. Auch der Markt zeigt durch die Umstellung der Produktion bereits, dass er willens und in der Lage ist, diese Versäumnisse aufzufangen. „Ich möchte mich ausdrücklich bedanken bei den vielen freiwilligen Initiativen in unserem Land. Ich bedanke mich bei den Unternehmern, die ihre Produktion kurzfristig umstellen genau wie bei den Freiwilligen, die in ihrer Freizeit für sich, Familienangehörige und Pflegepersonal ehrenamtlich Mundschutz nähen. Doch alle diese Initiativen müssen jetzt von der Landesregierung und den Forschungsinstituten unseres Landes mit der Zurverfügungstellung von Wissen unterstützt werden.“