Stuttgart. Der verbraucherpolitische Fraktionssprecher Rüdiger Klos MdL hat die Ankündigung der Bahlsen GmbH, ihren Schokokeks Marke „Afrika“ umzubenennen, als Einknicken vor dem linksgrünen Zeitgeist kritisiert. Die Firma hatte auf Instagram anlässlich des Valentinstags ein Foto mit einer Packung des braunen Gebäcks mit der Notiz „Weil du mir jeden Tag versüßt“ gezeigt. Daraus entwickelte sich ein Shitstorm: User hielten die Verbindung von Farbe und Namen für rassistisch. Obwohl sich die Firma beeilte zu versichern, dass ihr sowohl bei der Einführung des Produkts vor 60 Jahren als auch heute „rassistische Gedanken mehr als fern“ lägen, hielt sie der Kritik letztlich nicht stand und kündigte an: „Um zu vermeiden, dass unser Produkt Assoziationen mit Rassismus hervorruft, arbeiten wir bereits an einer Umbenennung.“
Das ist ein Unding, befindet Klos. Was soll daran rassistisch sein? Darf man das Wort „Afrika“ überhaupt noch aussprechen, ja noch braune Schokolade essen, ohne dass man Angst haben muss, als Rassist bezeichnet zu werden? Bahlsen hatte die Namenswahl damit begründet, dass Afrika der größte Produzent von Kakaobohnen auf der Welt ist und der Name damit perfekt zu den vollschokolierten Waffeln passe. Das hätte als Erklärung völlig ausgereicht. Stattdessen werden wenige kritische Stimmen zum Anlass genommen, eine jahrzehntlange Tradition ohne Not über Bord zu werfen. Da bekommt der Begriff „einen an der Waffel haben“ endlich eine neue Bedeutung, so Klos. Vielleicht macht Bahlsen das Produkt jetzt weiß und nennt es Europa, um die Kritiker zu befriedigen. Ob solcherart politische Korrektheit auch verkaufsfördernd ist, darf bezweifelt werden.