Am gestrigen Mittwoch vermelden die „Stuttgarter Nachrichten“ einen überfraktionellen Antrag von Grünen, CDU, SPD und FDP („die AfD wurde nicht gefragt“, so die StN), den Dialekt politisch zu stärken und den Antrag im Plenum in den jeweiligen Mundarten der Sprecher zu diskutieren. Emil Sänze MdL, Pressepolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, sieht in dem Antrag einen weiteren Schritt zur Selbsttrivialisierung und zur Selbstinfantilisierung des Parlaments.
Folklorepose der Altparteien statt Verfassungsauftrag Volksvertretung
„Die Heimat und ihre Interessen ohne Wanken oder Weichen zu vertreten ist die Domäne unserer AfD-Fraktion. Gerade deshalb grenzen sich die geschworenen Verfechter des EU-Zentralismus und der Multikulti-Gesellschaft rituell von uns und unseren etwa 800 000 baden-württembergischen Wählern ab“, schmunzelt Sänze. „Im Ernst: Wir erleben bei den Altparteien jetzt ein hysterisches Posieren mit der Begrifflichkeit von Heimat, während dasselbe Parlament seine komplette Selbstentmachtung herbeisehnt und höchstens noch Showdebatten führt. Gerade heute gedenkt dieses Parlament ohne Aussprache mit der Drucksache 16/5881 das sogenannte Reflexionspapier der EU-Kommission ‚Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Europa bis 2030‘ ganz ohne Aussprache durchzuwinken, welches die phantastischen Ideen der UN und ihrer örtlichen Helfer von radikaler Dekarbonisierung und globaler Umverteilung samt Verbrennungsmotorverboten, progressiv steigenden CO2-Steuern und am Ende aus Nachlasssteuern gespeisten globalen Umverteilungsfonds in EU-Gesetzgebung gießen soll.“
Gegen die kindische Verniedlichung – und für die Muttersprache
Allerernstesten Zukunftsfragen geht dieses verantwortungsunwillige Parlament gerne aus dem Weg, konstatiert Sänze. „Natürlich begrüßen auch wir von der AfD die Pflege der mundartlichen Vielfalt“, unterstreicht der Abgeordnete. „Der Rückgang der Dialekte ist aber zunächst einmal der Angst vieler Eltern zuzuschreiben, ihre Kinder würden in Schule und Leben sozial zurückgesetzt, wenn sie reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Wenn es um Heimat und Heimatliebe geht, kann sich unser Parlament nicht mit einer unwürdigen Parodie befassen: Wir sind kein feudales ‚Ländle‘ mit niedlichen Zwergenbewohnern, denen der Ministerpräsident aus launigen Gnaden gewährt, die Badische Flagge ein paar Wochen länger auf dem Karlsruher Schloss zu haben und die an ihr Parlament partout keine anderen Sorgen zu richten hätten, als Ampeln mit Äffle und Pferdle in Stuttgart. Wir wollen uns nicht mehr kleiner machen, als wir sind! Wir sind ein 11-Millionen-Einwohner-Land von selbstbewussten Bürgern mit einem Bruttoinlandprodukt von fast 500 Milliarden Euro (2017: 493), enormer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und traditioneller Innovationsfreude. Für adäquate Bildung, Infrastruktur, vernünftige Standort- und Verkehrspolitik hat dieses Parlament zu sorgen – das ist seine vornehme Aufgabe. Wir haben etwas zu sagen und Folklore machen wir später: Erst einmal ist unsere Verantwortung dafür zu sorgen, dass auf unseren Schulhöfen und in unseren Innenstädten überhaupt einmal unsere deutsche Muttersprache gesprochen wird. Nur wir von der AfD reden hier Deutsch und reden Klartext!“