Udo Stein: „Trotz drängender Probleme im eigenen Land: Grüne möchten Kolonialgeschichte aufarbeiten“

04.04.2019
Dieselfahrverbote, Bildungsmisere, Innere Sicherheit: Trotz drängender Probleme im eigenen Land beantragten die Grünen eine aktuelle Debatte über Aufarbeitung der Kolonialgeschichte. Udo Stein MdL warf den Grünen vor, sich auf Kosten des […]

Dieselfahrverbote, Bildungsmisere, Innere Sicherheit: Trotz drängender Probleme im eigenen Land beantragten die Grünen eine aktuelle Debatte über Aufarbeitung der Kolonialgeschichte. Udo Stein MdL warf den Grünen vor, sich auf Kosten des Bürgers und Steuerzahlers ein moralisches Image verschaffen zu wollen, beflügelt von der Hoffnung, dieses bei der kommenden EU-Wahl in Wahlerfolge umzumünzen. Bibel und Peitsche, die kürzlich an den Staat Namibia restituiert wurden, passen in das Narrativ, die Europäer hätten mit Bibel und Peitsche die Welt erobert. Udo Stein bezeichnete die Restitution dieser Objekte vor allem als eine große Inszenierung. Die Begrifflichkeit „Kolonialer Kontext“ verneble zudem die Tatsache, dass viele der in den Museen ausgestellten Objekte gekauft oder durch Tausch erworben wurden. Diese Gegenstände haben die Zeit überdauert, weil sie ihren Platz in den Museen Europas gefunden hätten. „Hören Sie auf mit Ihrem moralischen Größenwahn!“, rief Udo Stein in Richtung der Grünen Landtagsfraktion. 

Kultusministerkonferenz ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Aufgabe der Länderhoheit

Die Kultusministerkonferenz, die die „Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ beschlossen hat, ist erst in diesem Jahr erstmalig  zusammen gekommen. Denn Kultur ist Länderaufgabe. Eine Kultusministerkonferenz ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Zentralisierung und Aufgabe der Länderhoheit. Es sollte keine pauschalen Restitutionsbeschlüsse geben, sondern der Einzelfall betrachtet werden. Ausstellungen, Austausch, Leihgaben und andere Kooperationsformen müssen in Betracht gezogen werden. Es muss geklärt werden, ob es sich wirklich um unrechtmäßig erworbenes Kulturgut handelt und ob ein rechtmäßiger Erbe zweifelsfrei zu ermitteln ist. Bei der Rückgabe menschlicher Überreste sollte, sofern es erwünscht ist, eine Rückgabe erfolgen.

Aufgabe der Regierung ist es, sich dafür einzusetzen, dass auch Deutsche ihr Eigentum zurück erhalten.

In Russland wird es „Trophäenkunst“ genannt. Es sind die Kunstgegenstände, die nach 1945 erbeutetet wurden und heute in russischen Museen verwahrt werden. Zahlreiche Kunstschätze, Millionen Bücher und Akten wurden 1998 durch Duma-Gesetz zu Russischen Besitz erklärt. Sie lagern in Depots und Archiven und sind oftmals nicht einmal zugänglich. Nur besonders spektakuläre Kunstgegenstände, wie der „Schatz des Priamos“, den Heinrich Schliemann in Troja entdeckte, oder der Schatz aus Eberswalde – Goldgefäße aus der Bronzezeit – werden hierbei nachverfolgt. Sie verschwanden nach Kriegsende in sowjetischen Geheimdepots und gelangten erst 1995 und 2004 wieder in der Öffentlichkeit. Aus diesem Grund muss es internationale Richtlinien geben, bei denen sichergestellt ist, dass auch die Deutschen, die 1945 ihr Hab und Gut verloren, die Möglichkeit haben, wenigstens ihre Kunstgegenstände zurückzuerlangen. Für dessen Durchsetzung sich einzusetzen wäre die eigentliche Aufgabe der Regierung.

Forderungen nach Reparationszahlungen an Deutschland werden immer wieder instrumentalisiert

Forderungen nach Reparationszahlungen an Deutschland werden immer wieder instrumentalisiert, so auch von Griechenland, wenn es um die Euro-Rettung geht. Auch Namibia hat diese Einnahmequelle entdeckt: Die Forderung nach Aufarbeitung der Kolonialgeschichte steht nicht im luftleeren Raum, denn Namibia fordert millionenschwere Wiedergutmachung  von Deutschland, und das, obwohl Deutschland seit 1990 870 Millionen Euro an Entwicklungshilfe an Namibia zahlte. Die Kolonialgeschichte Deutschlands ist denkbar kurz. Sie reicht von 1880 bis 1918, das sind keine vierzig Jahre. Deutschland war lange Zeit führend in der Ethnologischen Forschung. Dies ist ein positives Zeichen dafür, dass es den Deutschen dieser Zeit eben nicht darum ging, fremde Völker auszupressen und sich an ihnen zu bereichern.

Aufrechnen von angeblicher Schuld darf nicht die Enteignung weißer Siedler in Afrika rechtfertigen

„Das Aufrechnen von angeblicher Schuld vergiftet das Klima zwischen Schwarzen und Weißen. Die Parteien, die diese Aufarbeitung fordern müssen sich klar darüber sein, wohin das führen wird: In die Enteignung weißer Siedler europäischer Abstammung in Afrika und womöglich fördert dies sogar die Übergriffe und Morde an weißen Farmern, die in Südafrika vielen Menschen jedes Jahr das Leben kosten“, warf Udo Stein den Grünen vor. 

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