Das 49€-Ticket ist ein teures Zuschussgeschäft, welches am Ende alle Bahnkunden mit einem Verlust an Qualität der Dienstleistungen bezahlen müssen. Und auch alle Steuerzahler werden, unabhängig davon, ob sie Bus und Bahn nutzen oder nicht, zur Kasse gebeten. Dabei ist der Ticketpreis nicht die Hürde für den Umstieg vom PKW zum ÖPNV, das zeigt das 9€-Ticket. Hier wurde das Ticket sehr wenig von Berufspendlern, dafür aber umso mehr für zusätzliche Freizeitfahrten genutzt. Das wiederum führte die unzureichend ausgestattete und organisierte Bahn ans Limit und bedeutete weitere Probleme bei Zuverlässigkeit und Verkehrssicherheit. Die tatsächlichen Hürden für den ÖPNV sind nicht die Kosten des Tickets, sondern tiefgreifende Unsicherheiten. Die Probleme lauten mangelhafte Zuverlässigkeit, mangelhafte Sauberkeit und in immer stärker werdendem Ausmaß mangelnde Sicherheit. Das zeigt auch die repräsentative Umfrage der AfD-Landtagsfraktion aus dem vergangenen Jahr, wonach für jede zweite Frau nachts im ÖPNV die Angst mitfährt. Hier gilt es anzusetzen. Statt mit teuren Lockangeboten einen Trugschluss zu erzeugen, muss in Sicherheit, Sauberkeit und Zuverlässigkeit investiert werden. Erst dann haben Fahrgäste auch wirklich eine Wahl, ob sie lieber den Individualverkehr oder doch den ÖPNV nutzen möchten.