Der europapolitische AfD-Fraktionssprecher Emil Sänze MdL hat der Staatsregierung vorgeworfen, den seriösen Ruf Baden-Württembergs zu verspielen. „Come in and find out“ hieß eine Werbekampagne einer bekannten Parfümeriekette: Eine Einladung, rückwärts den Laden zu verlassen. Für 21 Mio. Euro schreibt die Landesregierung eine Image- und Werbekampagne aus; den Zuschlag erhielt die Werbeagentur Jung von Matt. „Zunächst einmal“, meint Sänze dazu, „will ich zugutehalten, dass diesmal die bekannten Gesinnungsfreunde der Grünen diesen lukrativen Regierungsauftrag nicht nach Hause genommen haben. 2011 bis 2021 haben Unternehmen aus der Gruppe ‚Zum goldenen Hirschen‘ öffentliche Werbeaufträge über knapp 22 Mio. Euro erhalten. Meine Kl. Anfrage 17/406 hat dies aufgezeigt. Jetzt geht es allerdings um eine Summe, die dem Volumen der vergangenen 10 Jahre entspricht.“
Die Kampagne, so die Regierung, solle sich an den nationalen und internationalen Fachkräftemarkt richten. Ob das gelingt, indem man weltmännisch wirken will und sich dazu wie ein Hofnarr verballhornt, bezweifelt Sänze. „Ich will dreierlei zu bedenken geben“, kritisiert der Abgeordnete. „1. Wenn ich etwas so anpreise, ist etwas falsch: Baden-Württemberg macht sich kleiner, als es ist, und spielt den Clown. Für die Bürger ist das peinlich und erniedrigend – wer in der Weltliga spielen will, der achtet auf einen seriösen Ruf. Wir haben 11 Mio. Einwohner und ein BIP von gut 500 Mrd. Euro. Stellen Sie sich ein Finnland vor, halb so bevölkerungsstark wie wir, erfinderisch, fleißig, leistungsfähig, die können alles – in derselben Liga wie wir. Würde eine finnische Regierung ihr Land mit diesem unsäglichen, kriecherischen Gewäsch herabwürdigen und sich unseriös machen, wie unsere? Unvorstellbar.“
„2. Die Verhöhnung der eigenen Kultur und die Propagandierung einer künstlich geförderten Multikulturalität nach einem gescheiterten US-Muster mit seinen Unruhen und Elendsvierteln zeigt die Talent- und Ideenlosigkeit linker Eliten, die mit der stolzen Tradition unseres Südweststaates nichts anfangen können. Sie selbst finden in dieser heimischen Tradition keinen Platz, weil sie deren Merkmale nicht erfüllen – Selbständigkeit, Fleiß, Leistung, Stolz. Entsprechend suchen sie den traurigen Abklatsch fremder Vorbilder, bei denen sie etwas zu gelten hoffen. De facto holen wir Leute, die wir für eine Generation versorgen müssen, tun aber so, als hätten wir den Wirtschaftsmotor der Zukunft geholt: Eine kranke Selbsttäuschung.“
„3. Attraktiv für gut ausgebildete Fachkräfte ist ein Klima der Wertschätzung und der Bürgerrechte. Am 26. Oktober identifizieren führende Landespolitiker die neue offizielle Sündenbock- und Feindgruppe, der sie alle Rückschläge unseres so schlecht regierten Landes zuschreibt. Ich zitiere: «Die Gründe für die Entwicklung sind für mich klar», sagte Lucha der dpa. «Die wenigen Prozente der Nichtgeimpften sind verantwortlich für rund 80 Prozent der Infektionen und damit natürlich auch für die angespannte Lage in den Intensivstationen.» Auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht dort die Verantwortung: «Die Träger der Pandemie sind jetzt die Ungeimpften», sagte er am Dienstag. «Und sie entscheiden letztlich darüber, ob es zu diesen Maßnahmen kommt oder nicht.» (Zitat Ende). Das ist die hässliche Wirklichkeit unseres Landes. Wer soll sich das antun? Jeder Mensch von Welt und Selbstachtung, der hierherzukommen erwägt, wird sich erschrocken fragen: Sind diese Willkommen-kauderwelschenden aufdringlichen Deutschen wieder auf Abwegen und wollen offiziell Menschen hassen, die nichts verbrochen haben? Wollen wir bei denen leben?“