Der europapolitische Fraktionssprecher Emil Sänze MdL hat Außenminister Heiko Maas und Ex-Bundespräsident Horst Köhler Unglaubwürdigkeit vorgeworfen. „Die ‚Aktion Deutschland Hilft‘ hat eine Spende von 15.000 Euro des Oberndorfer Unternehmens Heckler & Koch H&K für Flutopfer im Ahrtal wegen seiner ‚ethischen Leitlinien‘ verworfen und zurückgeschickt – die Kuratoriumsvorsitzenden der Aktion sind die beiden Koalitionspolitiker. Das Unternehmen war vielfach für Schlagzeilen gut und wurde in deutschen Medien meist negativ berichtet. Es baut schließlich Gewehre, mit denen scharf geschossen wird, und mit denen seit der Adenauer’schen Wiederbewaffnung die Bundeswehr schießt. Nun ist das Schießen, sei es auch mit parlamentarischem Auftrag und für einen fast 20 lange Jahre in Afghanistan verkündeten ‚guten Zweck‘, in einer Bundesrepublik mit deren Anspruch der allumfassenden Weltverbesserung offenbar grundsätzlich so verpönt, dass man auf eine Spende verzichten kann – offenbar wird das Geld nicht so dringend gebraucht.“

Dass dieser Vorgang Maas und Köhler nicht interessiert, ist für Sänze ein Armutszeugnis. „Beide können ja nicht behaupten, sie hätten mit den Einsätzen der Streitkräfte nichts zu tun gehabt, von deren Aufträgen Heckler & Koch lebt. Um mit Schiller zu sprechen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen! Ich hätte es schon für angemessen gefunden, wenn die beiden hohen Herren hier für das Ansehen des an EU- und NATO-Staaten liefernden Konzerns eintreten und zu ihm stehen würden, der das Rüstzeug für die weniger gern gezeigten Seiten des deutschen Idealismusexports bereitstellt. So gesehen, ist die Zurückweisung der Heckler & Koch Spende für deutsche Flutopfer durch die bekannten, öffentlich gerne gefeierten Träger der freien Wohlfahrtspflege in einer Linie zu sehen mit der Weigerung des offiziellen Berlin, das letzte aus Afghanistan-Kontingent in Wunstorf zu begrüßen – es ist der Gipfel des Staat gewordenen Pharisäertums. Das Geld will H&K laut SWR nun an das Technische Hilfswerk und an die von der Flutkatastrophe im Juli besonders getroffene Gemeinde Dernau im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) spenden.“