„Das Auerhuhn ist das Wappentier des Schwarzwald und neben Kuckucksuhr, Tanne und Bollenhut ein Markenzeichen dieser Region, mit dem sich die Bürger identifizieren“, erklärte Dr. Bernd Grimmer (AfD), Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Dieser beschäftigte sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 14. Februar, mit einer Großen Anfrage der AfD-Fraktion, die danach fragte, ob das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn bei einer weiteren Verbreitung der Windkraft im Schwarzwald noch stärker zurückgedrängt wird.

Wie der Ausschussvorsitzende mitteilte, sei die Zahl der Auerhühner im Schwarzwald seit 2013 stark zurückgegangen; 2018 sei mit 167 Auerhähnen ein neuer Tiefstand erreicht worden. Das Verhältnis von Hähnen und Hühnern werde dabei auf ein Verhältnis von Eins zu Eins geschätzt. Nach Informationen des Landwirtschaftsministeriums steht, nach derzeitigem Wissensstand, der Rückgang der Auerhahnpopulation in den vergangenen fünf Jahren nicht im Zusammenhang mit dem Bau von Windenergieanlagen.

Das Auerhuhn sei eine windenergieempfindliche Art, weil sie Windenergieanlagen meiden würde. Daher würden alle Beurteilungen von Windenergieanlagen im Hinblick auf den Auerhuhnschutz nach einheitlichen und veröffentlichten Standards durchgeführt; in allen Balz-, Brut- und Aufzuchtgebieten sei der Bau von Windenergieanlagen ausgeschlossen. Bisher sei auch keine Windenergieanlage genehmigt worden, die in einem solchen Gebiet angedacht war. Laut Landwirtschaftsministerium besteht für Auerhühner, anders als für den Rotmilan, darüber hinaus auch nicht das Risiko, durch eine Kollision mit Windenergieanlagen getötet zu werden.

Nach Einschätzungen von Experten habe das Auerhuhn eine realistische Chance, im Schwarzwald zu überleben. Dabei könne davon ausgegangen werden, dass sich die Einrichtung des Nationalparks positiv auf die Auerhuhnbestände auswirkt. So würden dortige Freiflächen direkt von Auerhühnern aufgesucht. Durch Schneebruch, Borkenkäfer und Sturmflächen, die nicht aufgeräumt würden, entstünden, dem Landwirtschaftsministerium zufolge, zudem zusätzliche Lebensräume im Hochwald für das Auerhuhn.

Daneben war der Lärm von Windindustrieanlagen ebenfalls Thema in der Ausschusssitzung. Auch hierzu stellte die AfD-Fraktion eine Große Anfrage, insbesondere dazu, ob es verschärfte Regelungen für den Lärmschutz bei Windindustrieanlagen geben müsse. Dr. Grimmer erklärte hierzu, dass Lärm grundsätzlich negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit habe. Eine Windenergieanlage sei in den meisten Fällen am Tag genauso laut wie in der Nacht. Daher müsse sie die strengeren Nachtrichtwerte einhalten; diese lägen bei 45 Dezibel. Die Windkraftanlagen in Baden-Württemberg würden, Umweltminister Franz Untersteller zufolge, diese Werte jedoch nicht nur einhalten, man könnte sie bei reinen und allgemeinen Wohngebieten sogar näher als bisher an die Wohnbebauung heranrücken. 

(Quelle: Landtagspressestelle)