„Ich freue mich, dass der Baden-Badener Intendant Benedikt Stampa wenigstens ansatzweise den Gedanken von Völkerverständigung nach außen tragen will – im Gegensatz zu Finanzminister Bayaz (Grüne).“ Mit diesen Worten würdigte der kulturpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer MdL das Programm zum 25-jährigen Bestehen des Festspielhauses, zu dem auch die russische Sopranistin Anna Netrebko gehört. „Ich erinnere mit Grausen an Bayaz‘ Aussage vom März, dass Anna Netrebko in Stuttgart nicht mehr willkommen sei. Damit nahm er die Opernsängerin in Sippenhaft. Das ist hysterisch. Jeder hat das Recht, unpolitisch zu sein: Bekenntniszwänge sind totalitär. Wir sollten gerade jetzt jede Möglichkeit nutzen, ein Mindestmaß an kulturellem Austausch aufrecht zu erhalten.“

Pauschalverurteilungen gegen Russen sind unsäglich und stehen uns auch gar nicht zu, befindet Balzer. „Daher kann ich den Verzicht auf den Dirigenten Waleri Gergijew nicht gutheißen. Beide aber sind Schachfiguren in dem Streit, ob und inwieweit russische Künstler – selbst längst verstorbene – angesichts des Ukrainekriegs von den Bühnen verschwinden sollten. Es ist aber immer moralisch falsch, sich in einem Konflikt zum einseitigen Richter zu erklären, von dem man politisch nicht betroffen ist. Bezeichnend ist, dass diese Einladung von einem der wenigen privat betriebenen und privat finanzierten Opernhäuser ausgesprochen wurde, das sich Russland- Bashing auf Kosten des Steuerzahlers nicht leisten kann. Ich erwarte, dass sich andere Opernhäuser und Konzertveranstalter diesem Beispiel anschließen.“