Der energiepolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Dr. Uwe Hellstern MdL, fordert nach den jüngsten Meldungen zum Namibia-Projekt einen Investitionsstopp für risikoreiche Wasserstoff-Infrastruktur in Baden-Württemberg. Hintergrund ist der Rückzug von RWE aus dem milliardenschweren grünen Wasserstoff-/Ammoniak-Projekt in Namibia – ein weiterer Dämpfer für die Import-Erzählung, auf die auch Landesregierung, EnBW und Netze BW setzen: „Seit Jahren warnen wir: ‚Wasserstoff aus der Wüste‘ ist kein tragfähiger Geschäftsfall für die Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg. Wenn jetzt selbst große Player aussteigen, ist klar: Import-Illusionen tragen keine heimischen Milliardenprojekte. Wer trotz offener Märkte, unklarer Nachfrage und Lieferkettenrisiken weiter Pipeline-Fantasien finanziert, riskiert Stranded Assets – bezahlt von Bürgern und Kommunen, in deren Eigentum die EnBW mehrheitlich steht.“
Netze BW und Konzerngesellschaften werben seit Jahren für eine Umstellung der Gasnetze ab 2030 und eine Vollumstellung bis spätestens 2040, weiß Hellstern. „Zugleich treiben Fernleitungsnetzbetreiber das Wasserstoff-Kernnetz voran; dessen Refinanzierung bis 2055 soll über regulierte Netzentgelte und ein staatlich gestütztes Amortisationskonto erfolgen – also letztlich über Kunden und öffentliche Mittel, wenn der Markt ausbleibt. Ohne verlässliche Liefer- und Abnahmeverträge werden Netze und ‚H2-ready‘-Kraftwerke zur Wette auf die Zukunft – mit Bürgern als Bürgen. H2-ready heißt nur: irgendwann vielleicht. Heute sind das fossile Gaskraftwerke – und morgen hängt die angebliche Klimaneutralität an unsicheren Importen und subventionierten Netzentgelten. Baden-Württemberg braucht sichere, bezahlbare Energie – keine Großversuche auf Zuruf. Erst Verträge, Moleküle und Wirtschaftlichkeit, dann Netze und Kraftwerke. Alles andere ist Hochrisiko mit Landesstempel.“