„Wer aus einer fragmentarischen Lehrplananalyse die These herleitet, dass mangelnde Holocaust-Aufklärung für einen ‚Rechtsruck‘ unter deutschen Jugendlichen verantwortlich sei, muss sich fragen, ob er noch seriöser Journalist ist.“ Mit diesen Worten kommentiert der bildungspolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer MdL den Artikel „Rechtsruck unter Jugendlichen: Was in der deutschen Holocaust-Aufklärung falsch läuft“ in der aktuellen FR.
„Es ist eines demokratischen Bewusstseins unwürdig, dass man da ausgerechnet Pflichtbesuche in ehemaligen NS-Vernichtungsstätten verlangt, aber nicht zugleich eine analoge Pflicht zur Auseinandersetzung mit dem DDR-Unrechtsregime durch verpflichtende Besuche in Stasi-Gedenkstätten fordert. Wer hier – wie der Waiblinger Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz Quentin Gärtner – selektive Maßstäbe anlegt, zeigt moralische Schlagseite. Geschichtsbildung bedeutet ganzheitliche Wahrnehmung, nicht Durchsetzung von Ideologie. Wenn man nur die eine Seite der deutschen Geschichte verpflichtend macht und andere dunkle Kapitel ausspart, wird Erinnerung zur Einbahnstraße. Wer nicht auf freiwillige, pädagogisch begleitete Auseinandersetzung setzt, verengt den Bildungsraum und gefährdet kritische Differenzierung. Erinnerungskultur muss multiperspektivisch und nicht dogmatisch organisiert werden.“