„Wir brauchen qualifizierte Fachkräfte – aber nicht um den Preis von Patientensicherheit, Verbraucherschutz und sozialem Frieden.“ Das sagte die sozialpolitische AfD-Fraktionssprecherin Carola Wolle MdL in der aktuellen Debatte zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. „Anerkennung ja, aber mit belastbaren Prüfungen, konsequenter Kontrolle und klarer Verantwortungskette. Viele Entwürfe reden viel über Beschleunigung, aber kaum über ‚Kontrolle‘ und ‚Prüfung‘. Genau das ist das Problem: Ohne verlässliche Sprach- und Fachchecks geraten Arbeitgeber und Patienten in Gefahr – vom Handwerksbetrieb bis zur Klinik. Wenn im Krankenhaus Brustschmerz mit Bauchschmerz verwechselt wird, ist das kein Bürokratie-, sondern ein Sicherheitsproblem. Gerade deshalb braucht es einheitliche, harte Mindeststandards – etwa C1-Medizin-Deutsch für patientennahe Berufe, bundesweit vergleichbare Fachprüfungen sowie Supervisions- und Probephasen mit dokumentiertem Feedback.“

Es ist ethisch fragwürdig, wenn wir hochqualifiziertes Personal aus Krisenregionen abziehen, befindet Wolle. Braindrain schadet dort den Menschen, die diese Fachkräfte am dringendsten brauchen. Deutschland muss partnerschaftliche Ausbildungs- und Rückkehrprogramme stärken statt stillschweigend moderne Kolonialmuster zu reproduzieren. Die Politik hat den Fachkräftemangel seit Jahrzehnten vor sich hergeschoben – in der Familien-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Teilzeit-Trends, sinkende Verbindlichkeit und Bürokratie verschärfen die Lücken zusätzlich. Künstliche Intelligenz wird Verwaltung entlasten, aber Handwerk, Pflege, Medizin und Technik bleiben systemrelevant – hier müssen wir eigenen Nachwuchs ausbilden und halten. Integration darf nie auf dem Rücken der Schwächsten gelingen – und das sind im Zweifel Patienten und Pflegebedürftige. Qualifikation vor Quote ist sozial, gerecht und human – gegenüber den Menschen hier und gegenüber den Herkunftsländern der Fachkräfte.“