„Bereits durch die Aussetzung der Wehrpflicht und den damit einhergehenden Wegfall der Zivildienstleistenden leiden die Rettungsdienste seit Jahren unter Personalmangel“, sagt der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Herre. Diese Verknappung soll nun verschärft werden, wenn es nach dem Willen der grün-schwarzen Regierung geht: Ehrenamtlichen ist es ab 2021 nicht mehr erlaubt, an Rettungseinsätzen teilzunehmen. Grund hierfür ist die Einführung einer sogenannten Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter. Diese dürfen nur hauptamtliche Rettungsassistenten ablegen. „Die Landesregierung rühmt sich gerne damit, dass Baden-Württemberg das Land des Ehrenamtes ist“, so Herre. „Doch diese Aktion zeigt deutlich, dass es Grün-Schwarz an Respekt gegenüber der freiwilligen Arbeit engagierter Bürger fehlt.“

Nächstenliebe und Leidenschaft

Stefan Herre fordert von der Landesregierung, sich an den nordrhein-westfälischen Vorgaben zu orientieren. Dort können erfahrene Freiwillige die Ergänzungsprüfung ablegen. „Warum sollte es einem Ehrenamtlichen nicht weiterhin möglich sein, seine Rettungstätigkeit auszuüben, wenn er ausreichend Erfahrung mitbringt?“, fragt Herre. „Es wäre eine Verschwendung an Wissen und Können.“ Viele Ehrenamtliche würden ihre Tätigkeit zudem aus Nächstenliebe und mit großer Leidenschaft ausüben. „Dieses Engagement mit Füßen zu treten, ist typisch für unsere Landesregierung. Und das auch noch in Zeiten des oft zitierten Fachkräftemangels“, erklärt Herre.

Gesundheit muss Priorität haben

Auch der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes im Zollernalbkreis warnt vor dieser Entwicklung und wandte sich mit seinen Bedenken an Innenminister Strobl. Stefan Herre unterstützt das DRK in seinem Bemühen, die Landesregierung zum Umdenken zu bewegen. „Ich erinnere den Innenminister an seine eigenen Worte: ‚Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft‘. Im Moment ist er dabei, dieses zu brechen“, mahnt Herre und weist darauf hin, dass das Berufsbild des Notfallsanitäters nur aus einem Grund eingeführt wurde: „Damit wollte man den Ärztemangel, vor allem im Ländlichen Raum, kompensieren. Die Ursachen des Ärztemangels haben die Regierenden allerdings nach wie vor nicht bekämpft. Doch die Gesundheit der Bevölkerung, egal ob in der Stadt oder in einer kleinen Gemeinde, muss stets Priorität haben.“