Sehr geehrte Frau Krause,
uns erreichen Mitteilungen besorgter Eltern, dass die Klassen 8-12 an Ihrem Gymnasium zu einer „Kundgebung für Vielfalt und Demokratie – Rottenburg gegen Rechtsextremismus“ während der Schulzeit verpflichtet werden sollen (vgl. Screenshot). Dem Anhang ist nicht nur zu entnehmen, dass die Nichtteilnehmer Ersatzunterricht erhalten und daher separiert werden sollen, sondern auch eine hanebüchene Begründung: Die Demo finde im Kontext von „Demokratiebildung“ statt und trage zur Erfüllung des Verfassungsauftrags gem. § 12 bei. Süffisant werden dann die „lieben Eltern“ aufgefordert, sie „müssten“ nun eine Entscheidung treffen und diese schriftlich der Klassenlehrerin mitteilen.
Dieses Vorgehen, das nicht nur dem Beutelsbacher Konsens widerspricht, sondern auch einen unerträglichen Konformitätsdruck aufbaut, ist eine totalitäre Ungeheuerlichkeit, die in der pädagogischen Praxis unseres Landes ihresgleichen sucht. Sie erinnert an die Zwangsverpflichtung der Schüler zur Teilnahme an den 1.Mai-Demonstrationen zu DDR-Zeiten. Schule hat neutral zu sein, darf ich Ihnen auch im Auftrag unserer bildungspolitischen Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer MdL und Hans-Peter Hörner MdL zurufen, die selbst Lehrer sind! Wir erwarten umgehend eine Klarstellung und erlauben uns, die Journalisten der Landespressekonferenz in Kenntnis zu setzen.