„Selbst nach 30 Jahren ist es für mich heute nahezu ausgeschlossen, einen guten, zuverlässigen und fleißigen Gesellen zu bekommen.“ Mit diesen Worten begann der handwerkspolitische AfD-Fraktionssprecher Joachim Steyer MdL heute im Landtag seinen Beitrag zur Fachkräftedebatte. „Was wir brauchen, sind Schulabgänger, die vernünftig lesen, schreiben und rechnen können. Junge Menschen, denen man Werte vermittelt hat, wie Fleiß, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ordnung und Respekt vor dem Alter. Die auch ihre Pflichten kennen und nicht nur ihre Rechte. Gleichmacherei, linksgrüne Gehirnwäsche und Gender-Gaga, die heute auf dem Lehrplan stehen, sind nicht die Fähigkeiten, die im Berufsleben dringend benötigt werden – außer vielleicht, wenn man eine Karriere als Berufspolitiker bei den Grünen anstrebt!“
Jedes Land auf dieser Erde funktioniert wie ein Ameisenstaat, befindet Steyer. „Man braucht in erster Linie Arbeiter und nur wenige Könige. Aber heute soll und will jeder König sein, und das kann nicht funktionieren. Leider haben Sie genau das nicht verstanden, indem Sie meinen, mit der Meisterprämie den großen Wurf gelandet zu haben. Im Übrigen frage ich mich, warum ihnen diese Förderung nur 4,5 Millionen Euro für das Jahr 2022 wert ist. Was wir brauchen, sind in erster Linie Gesellen, und nicht noch mehr Meister und Techniker! Auch die Millionen angeblicher Fachkräfte, die seit 2015 unser Land beglücken, haben nicht wirklich zur Entlastung unseres Fachkräftemangels beigetragen. Fachkräfte sind nämlich Menschen, die fertig ausgebildet sind. Anstatt über 20 Millionen Euro für eine peinliche wie nutzlose ‚The Länd‘-Kampagne auszugeben, wäre das Steuergeld der Bürger in einer großangelegten Werbekampagne für das Handwerk mit Sicherheit wesentlich besser angelegt gewesen!“
Zur Lösung des Fachkräftemangels schlug Steyer einen Sechs-Punkte-Plan vor, der neben der Vermittlung richtiger Werten in der Schule auch die Ertüchtigung für die Berufsschule beinhaltet. „Der Jugend wird oft ein falsches Bild vom Verdienst und den Jobchancen vermittelt. Es braucht ein Überdenken der Zugangsvoraussetzungen zum Studium und Werbekampagnen, um die Chancen des Handwerks bekannter zu machen und das Image der dualen Ausbildung aufzubessern! Gleichzeitig braucht es Maßnahmen, die es jungen, gesunden Menschen erschweren, sich nach der Devise ‚Keine Leistung, kein Geld‘ in der sozialen Hängematte Deutschlands auszuruhen. In diesem Zusammenhang gilt auch, dass sich Arbeit wieder lohnen muss und Gehaltsunterschiede zwischen Industrie und Handwerk werden müssen. Wir wollen, dass im Handwerk ein Gehalt bis zur Höhe von 2.500 Euro monatlich steuerfrei bleiben soll. Ebenso ist der Rentenanspruch nach 40 Jahren Einzahlung ohne Abschlag zu garantieren. Die Politik sollte immer daran denken: Das Handwerk braucht Sie nicht – aber Sie brauchen das Handwerk“.