Der religionspolitische AfD-Fraktionssprecher Hans-Jürgen Goßner MdL hat den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche EKD Heinrich Bedford-Strohm aufgefordert, zum Islam zu konvertieren. „Wer derart das Christentum entkernt und zugleich den Islam verteidigt wie er im Mannheimer Morgen, hat in der Kirche nichts mehr zu suchen. Unter Bezug auf die Möglichkeit, dass Moscheegemeinden in Köln jetzt eine Genehmigung für einen Muezzinruf zum mittäglichen Freitagsgebet beantragen können, erklärt er allen Ernstes: ‚Wir sind in einem Findungsprozess, wie man die Tatsache, dass Muslime hier ihren Glauben auch leben dürfen, vor Ort gestaltet‘. Weil wir eine Kultur seien, die sich weiterentwickelt, müsse der interreligiöse Dialog intensiviert werden. Das ist einfach nur christenfeindlich und stützt das Narrativ der türkischstämmigen SPD-Politikerin Aydan Özoğuz: ‚Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden.‘ In einer sicheren Nation aber gelten Recht und Gesetz, da muss nichts ausgehandelt, sondern müssen nur die geltenden Werte geachtet und die von uns gesetzten Normen befolgt werden! Das Läuten der Kirchenglocken ist ein akustisches Signal, der Ruf des Muezzins ist ein Glaubensbekenntnis, das die Suprematie des Islams zum Ausdruck bringt: 76 % der Deutschen lehnen nach einer civey-Umfrage den Muezzin-Ruf hierzulande ab.“
Goßner ärgert vor allem Bedford-Strohms Naivität in Bezug auf die Rolle des Islam im Christentum und die des Christentums im Islam. „Dass Muslime hier leben und ihre Religion ausüben, gehört für ihn ‚zu einer demokratischen Gesellschaft‘. Islam und Demokratie? So kenntnisbefreit kann man gar nicht sein! Ganz abgesehen davon, dass diese Religion nur Männer aktiv ausüben: Glaubensfreiheit im Islam bedeutet nach islamischem Recht die Freiheit der Muslime, ihren Glauben auszuüben, und die Freiheit aller, den Islam anzunehmen; dazwischen liegt nichts. Der Islam als eine Einheit von Religion und Staat bzw. Religion und Recht (Scharia) zieht ganz enge Grenzen: kein Bau neuer Kirchen oder Klöster außer in eroberten Gebieten, die im Besitz der nicht muslimischen Bevölkerung bei der Entrichtung der Grundsteuer bleiben, kein Kreuz auf den Kirchtürmen, kein öffentliches Zeigen des Kreuzes oder der Bibel in Anwesenheit von Muslimen, kein lautes Beten oder laute Rezitation der heiligen Texte, keine Missionierung. Dass Bedford-Strohm prompt sein Kreuz in Jerusalem ablegte, wissen wir noch sehr gut! Nein, der Muezzin-Ruf ist und bleibt nichts als eine Machtdemonstration auf fremdem Gebiet, ein Zugriff auf Menschen! Unsere Selbstverleugnung im Namen der Toleranz nimmt groteske Züge an und ist umgehend zu stoppen. Verlassen Sie diese Kirche, Herr Bedford-Strohm!“