Der religionspolitische Fraktionssprecher Hans-Jürgen Goßner MdL hat den Aufruf der vier großen Kirchen in Baden-Württemberg zur Teilnahme am F4F-Klimastreik als Ablösung der christlichen Botschaft durch den Ökosozialismus kritisiert. „Kirche soll Politik ermöglichen, aber nicht machen. Von diesem Grundsatz ist nichts mehr übrig. Wer religiöse Wähler zwei Wochen vor der Bundestagswahl zur Beteiligung an solchen Aktionen aufruft, kann auch gleich eine grüne Wahlempfehlung abgeben. Das verwundert aber nicht angesichts des ökumenischen ‚Aufrufs zur Wahl des 20. Deutschen Bundestages‘ von knapp drei Wochen, der bereits wie eine Paraphrase des Grünen-Wahlprogramms erschien. Solidarität, Klimaschutz, Digitalisierung und andere politische Schlagworte wurden da populistisch ausgeschlachtet – und andererseits dazu aufgerufen, ‚populistischer Stimmungsmache‘ entgegenzutreten. Das ist absurd.“
Laut der F4F-Begründung müsse jeder selbst damit beginnen, einen umweltverträglichen Lebensstil zu führen, wundert sich Goßner. „Dass Klimaschutz und Umweltverträglichkeit nicht dasselbe sind, ist den Kirchen schon lange egal. Allerdings passt das zur Fastenpredigt der F4F-Aktivistin Luisa Neubauer im Berliner Dom, in der sie den Klimawandel für Hitze und Kälte, für einen durchschnittlichen Sommer, für Stürme, Überschwemmungen und Trockenheit, kurz für alles verantwortlich machte. Der kirchliche Satz, dass Deutschland eine besondere Verantwortung in der Klimakrise zukomme, hätte auch von ihr stammen können und zeigt, dass die Kirche zunehmend zur Staatskirche verkommt. Ich erinnere nochmals an die Forderung Kardinal Robert Sarahs, die Kirche müsse ‚aufhören, sich selbst als eine Ergänzung des Humanismus oder der Ökologie zu verstehen‘. Sie hat das Wort Gottes zu verkünden, nicht das Luisas!“