„Hochwasser-Katastrophen kann man im Moment nur durch baulichen Hochwasserschutz und die Steigerung des Rückhalte- und Puffervolumens im Zulauf der Gewässer begegnen“. Mit diesen Worten reagierte der umweltpolitische Fraktionssprecher Dr. Uwe Hellstern MdL auf die SPD-Plenardebatte zu Unwetterlagen in Baden-Württemberg heute im Stuttgarter Landtag. „Neben vermuteten globalen Ursachen, die kaum in unserem Einfluss liegen, gibt es dafür auch lokale Faktoren, denen wir Rechnung tragen können und müssen. Die genaue Quantifizierung der einzelnen Faktoren für den Klimawandel ist schwierig. Fast 40 Treibhausgase haben Einfluss auf die Lufttemperatur. Die Idee, eines davon in Europa zu begrenzen und nichts ändert sich mehr, ist naiv. Unabhängig von der Häufigkeit der Unwetterereignisse, beweisen Klimadaten, dass es Starkregen der jetzigen Größenordnung schon früher gegeben hat. Eindeutig zugenommen haben katastrophale Folgen aus diesen Wetterereignissen.“
Hellstern verwies darauf, dass lokale Sturzfluten der zunehmenden Flächenversiegelung, der Drainage von Feuchtgebieten sowie der nachlassenden Rückhaltekraft der Böden geschuldet sind. „Ständig steigender Bedarf an Wohnraum, Gewerbeflächen und Infrastruktur versiegeln immer mehr Flächen. Manche sind trotzdem der abwegigen Meinung, ein so dicht besiedeltes Land wie das unsere wäre ein prädestiniertes Einwanderungsland! Das ist unverantwortlich gegenüber unseren Kindern! Das Versprechen, Flächenversiegelungen zurückzufahren, konterkariert die Landesregierung gerade durch die Ankündigung, bis zu 2% der Landesfläche für Freiflächensolaranlagen und Windkraftanlagen zu verwenden. Völlig klar, dass hierdurch zusätzliche Schnellabflussmengen und ein erneut verringertes Wasserrückhaltevermögen der Böden die Folge sind. Flächenverbrauch zu begrenzen war einmal Wahlversprechen. Jetzt sieht es so aus als hätte sich auch hier, wie schon beim Artenschutz, die ursprüngliche Absicht ins Gegenteil verkehrt. Unzureichende Verträge zur CO2-Minderung, bei denen der größte Teil der Staaten nicht mitmacht, werden unsere Bürger vor gar nichts schützen. Wir müssen daher jetzt dringend nationale Maßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung vor möglichen Umweltveränderungen priorisieren.“