Der umweltpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Uwe Hellstern MdL hat die lautstarke Klage der FDP/DVP-Landtagsfraktion über die angespannte Lage am Holzmarkt als scheinheilig kritisiert. „Die Liberalen lamentieren, dass Privatwaldbesitzer bisher kaum etwas vom Boom an den Rohstoffmärkten abbekommen hätten. Es war aber genau die FDP, auf deren Betreiben das Kartellamt 2015 die gemeinsame Vermarktung von Holz durch Kommunen und private Waldbesitzer untersagt hat. Die Partei der Konzernherren hat wie keine andere dafür gesorgt, dass kleinere Waldbesitzer und auch kleinere Sägewerksbetreiber gegenüber Großbetrieben ins Hintertreffen geraten sind. Diese Verschiebung der Marktmacht zwischen Holzproduzenten und Verarbeitern hat im Wesentlichen zu der Situation geführt, in der wir jetzt sind.“
Während früher die kleineren Waldbesitzer Holzernte und Holzverkauf von den Förstern leicht zusammen mit den Kommunalen Betrieben veranstalten konnten, wurde diese bewährte Struktur gerade in den letzten Jahren aufgrund des Urteils zerschlagen, so Hellstern, der selbst Kleinprivatwaldbesitzer ist. „Da die Zahl der waldbesitzenden Kommunen und Kreise in Baden-Württemberg groß ist und es daneben auch schon immer eigenständig wirtschaftende Waldbesitzer gibt, war das Vorgehen gegen solche Strukturen wegen Monopolbildung völlig unsinnig. So sind wir in eine Situation gelangt, da kleinere Waldbesitzer gerade bei Kalamitäten wie den Borkenkäferjahren 2020 und 2021 fast zu jedem Preis verkaufen mussten, damit das Holz aus dem Wald kommt. Hierbei mit weiter entfernten Abnehmern oder gar ausländischen Abnehmern zu verhandeln ist den Privatwaldbesitzern kaum möglich.“
Die angebliche Marktwirtschaftspartei FDP hat hier in Ihrer üblichen Art einen funktionierenden Markt zerstört und die ihr näherstehenden Großunternehmen begünstigt, um anschließend die mangelnde Funktion des Marktes zu beklagen, klagt Hellstern. „Wie lange muss man sich so einen Unfug von der Oligopols-Partei noch anhören? Die Benachteiligung der kleineren Besitzer, die traditionell bewirtschaften, zugunsten der immer mehr auf dem Vormarsch befindliche industriellen Waldbewirtschaftung mit Treibstoff fressenden Vollerntern und Rückeschneisen alle 40 m, welche die Austrocknung der Wälder im Sommer fördern, ist ganz sicher nicht nachhaltig. Es sei denn, man betrachtet wie die FDP vornehmlich die gut gefüllten Konten von marktdominierenden Großunternehmen als oberstes Nachhaltigkeitsziel.“