Der kunstpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer hat den Versuch einer Vereinnahmung der Blasmusik durch die CDU kritisiert. „Selbstverständlich ist die Blasmusik auch und gerade als Volkskunst eine wichtige Kunstform – und im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst an der richtigen Stelle, auch wenn dieses grün und nicht schwarz geführt ist. Blasmusik ist keine ‚Folklore‘, sie hat eine eminent wichtige Bedeutung, sowohl als Kunstausübung für weitere Teile unserer Bevölkerung als auch als sozialer Faktor im Gesamtgefüge unserer Gesellschaft. Nachdem die CDU – wie bereits auf Bundesebene praktiziert – versucht hatte, die ‚Heimat‘ für sich zu vereinnahmen, versucht sie dies nun auch mit der Blasmusik.“
Zu welchen skurrilen Blüten diese Vereinnahmung von Begriffen führt, zeigte jüngst eine Studie der privaten Jacobs University Bremen im Auftrag des Bundesinnenministeriums, weiß Balzer. „Für diese Studie wurden 4500 Menschen telefonisch nach Facetten ihres Heimatgefühls befragt: Geborgenheit, Identifikation, Ort und Landschaft, Zeit, soziale Verwurzelung, geistige Heimat und Heimatpflege. So wird ‚Heimat‘ zu seinem Gefühl. Und – welch großes Staunen: die höchsten Werte in diesem neu definierten ‚Heimatbegriff‘ erzielte das kleine Saarland. ‚Wer sich stärker mit seiner Heimat verbunden fühlt, berichtet von mehr Glück, Lebenszufriedenheit und Optimismus‘, fanden die Forscher heraus. Dies gelte sogar noch stärker für Zugewanderte als für Menschen ohne Migrationshintergrund. Heimatverbundenheit wird so zu einem Indikator für gelungene Integration. Die AfD ist gespannt darauf, wie in Zukunft die Grünen die Blasmusik für sich vereinnahmen werden. Gut, dass es dort keine Begriffe gibt: Aus einem B ist es schwerer, ein H zu machen, das würde der Zuhörer bemerken und sich über die Misstöne beschweren.“