Der medienpolitische Fraktionssprecher Emil Sänze MdL hat die Inhaltsanalyse der fünf deutschen Talkformate durch die Junge Freiheit als statistischen Beweis von um sich greifendem Gesinnungsjournalismus gewürdigt. „Auf 15 Einladungen brachte es bisher unsere Fraktionsdoppelspitze, wobei zwölf Einladungen auf Alexander Gauland entfielen. Ganz im Gegensatz zu den Grünen als ‚Regierungspartei der Herzen‘, die mit 8,9 Prozent die kleinste Bundestagsfraktion, jedoch seit der letzten Bundestagswahl satte fünfzehn Prozent der Gäste mit Parteibuch stellten. Deren Fraktionsdoppelspitze ist innerhalb dieses Zeitraums mit 47 Einladungen deutlich überrepräsentiert. Und: In 62 Prozent der Fälle ging es um Parteifragen, lediglich in 38 Prozent konnten AfD-Vertreter zu Sachfragen wie einer Reform der Asylgesetzgebung oder dergleichen Stellung nehmen. Die Linkspartei dagegen wurde in 71 Prozent der Fälle zu Sach- und nur in 29 Fällen zu Parteithemen eingeladen. Es ist offenbar leichter, der herrschenden Linie der Mächtigen zu huldigen, als sich in die Materie einzuarbeiten und dann gut vorbereitet dagegenhalten zu können. Ausgrenzung ersetzt den Diskurs, Nazi- und Rassismuskeulen die Argumente.“
Der Fraktionsvize hält das mediale Aussortieren missliebiger Oppositionspolitiker für den Teil einer Machtfrage, bei der es um die Lufthoheit um den Zugriff auf die öffentliche Meinung geht. „Indem einer politischen Richtung aus Prinzip systematisch der Zutritt zu Podien und Mikrofonen verwehrt wird, soll das Publikum erzogen werden: Jener ist diskutabel, dieser nicht. Geschieht dies durch einen Staatssender, wird aber verfassungswidrig in den demokratischen Wettbewerb eingegriffen. Denn der Medienstaatsvertrag (früher Rundfunkstaatsvertrag) legt besondere Pflichten fest, die über die journalistische Sorgfaltspflicht hinausgehen: ‚Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen’, heißt es wörtlich. Stattdessen haben wir betreuten Journalismus. Obwohl die Bürger in Wahlen artikulieren, bestimmte Positionen und Repräsentanten in den Parlamenten zum Tragen kommen zu lassen, blenden die Sender diese weitgehend wieder aus. Da dieser volkspädagogische Filter nicht mehr repariert werden kann – ich erinnere an die grünrotroten Präferenzen der ARD-Volontäre –, wird unserer Forderung, die Zwangsgebühren für diese Sender abzuschaffen, einmal mehr Nachdruck verliehen.“