Der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dr. Bernd Grimmer, hat das beinahe vollständige Schweigen der Wissenschaftler kritisiert, die es einfach hinnehmen, dass Wissenschaft zur Spielfigur auf dem politischen Schachbrett degradiert wird. „Allen voran ereifert sich die Leopoldina und lässt sich willig als die Inhaberin der absoluten Wahrheit feiern, indem sie dem Bürger suggeriert, sie sei im Besitze des Wissens, das aus der Pandemiekrise führen werde. Leopoldinas Weisheit letzter Schluss ist der harte Lockdown, wie es in einer Stellungnahme vom 08.12.2020 heißt. Dass diese Stellungnahme die Prinzipien wissenschaftlicher und ethischer Redlichkeit verletzt, ist so evident, dass mit dem Tübinger Professor Thomas Eigner inzwischen ein Leopoldina-Mitglied ausgetreten ist, weil er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könne, ein Teil dieser Art von Wissenschaft zu sein. Das ist ein Alarmsignal.“
Grimmer verweist darauf, dass auch mit Prof. Dr. Michael Esfeld ein Leopoldina-Mitglied in einem Protestschreiben feststellte: „Es gibt in Bezug auf den Umgang mit der Ausbreitung des Coronavirus keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die bestimmte politische Handlungsempfehlungen wie die eines Lockdowns rechtfertigen.“ Esfeld habe mit seiner Aussage völlig Recht, dass höchst umstritten ist, ob der Nutzen scharfer politischer Maßnahmen wie ein Lockdown die dadurch verursachten Schäden aufwiegt, so Grimmer. „Auch seiner Aussage, dass es ethisch in der auf Immanuel Kant zurückgehenden Tradition Gründe gibt, grundlegende Freiheitsrechte und die Würde des Menschen auch in der gegenwärtigen Situation für unantastbar zu halten, stimme ich uneingeschränkt zu. So gehört zur Würde des Menschen die Freiheit, selbst entscheiden zu dürfen, welche Risiken sie einzugehen bereit ist. Die Landesregierung dagegen benutzt die Wissenschaft als Mittel zum Zweck –und fügt ihr damit großen Schaden zu.“