Der medienpolitische Fraktionssprecher Emil Sänze MdL hat dem ZDF in der anhaltenden Gebührendiskussion Einseitigkeit vorgeworfen. „Dass das ZDF, da es ihm an den finanziellen Kragen geht, die anhaltinische Gebührenverweigerung thematisiert und bei ‚Berlin direkt‘ zum Aufmacher erhebt, ist nachvollziehbar. Keineswegs nachvollziehbar aber ist der Spin-Geber gleich zum Einstieg: Ruprecht Polenz, vor 20 Jahren mal ein paar Monate CDU-Generalsekretär und seit sieben Jahren nicht einmal mehr Abgeordneter im Bundestag. Es gibt also keinen sachlichen Grund, ausgerechnet ihn ausgerechnet zu diesem Thema vor die Kamera zu holen, wohl aber einen sehr subjektiven: Polenz war 14 Jahre lang Vorsitzender des ZDF-Fernsehrates, also jenes Gremiums, das mindestens mitverantwortlich ist für jene Fehlentwicklungen, deren Folgen nun auch in Sachsen-Anhalt zu besichtigen sind.“
Das hätte die Redaktion, wäre sie ehrlich gewesen, den Zuschauern mitteilen müssen, so Sänze. „Dass dieser Mann der beste denkbare ZDF-Pressesprecher ist, liegt auf der Hand. Aber dass Intendant Thomas Bellut, wie die ARD, ebenfalls vor das Bundesverfassungsgericht ziehen will mit der Begründung, mehr Geld stelle die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Anstalten insbesondere in der politischen Berichterstattung sicher, ist absurd. Ich erinnere an die Manipulationen der Fernsehshow ‚Deutschlands Beste!‘, die zur Auflösung der zuständigen Redaktion führte. Ich erinnere auch an die Berichterstattung über den Angreifer von Halle, dessen Bilder auf die des Kanals von DreamHack montiert wurden, so dass der Anschein entstand, der Livestream des Angriffs sei dort gelaufen, und die dann ohne Begründung gelöscht wurden. Ich erinnere weiter an die Skandale in der Kindersendung ‚logo‘, zuletzt mit ‚Warum die AfD unbeliebt ist‘. Vielleicht wäre es ehrlicher, nach der ARD als ‚Arbeitsgemeinschaft für regierungskonformes Denken‘ auch das ZDF umzubenennen in ‚Zweite Deutsche Framing-Anstalt‘. Dafür dürfen keine Gebühren mehr fällig werden!“