Der verbraucherpolitische Fraktionssprecher Rüdiger Klos MdL hat der amtierenden Politik Bürgerverhöhnung vorgeworfen. „Der Regierender Bürgermeister Berlins, Michael Müller (SPD), sieht ‚keinen Grund, sich wirklich noch am 28. Dezember einen Pullover zu kaufen‘. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lässt sich auch nicht lumpen und rät frierenden Schülern zu Kniebeugen. Frei nach Marie-Antoinette kann da man nur sagen ‚Und wenn sie keine Pullover haben, sollen sie doch Gymnastik treiben‘. Schon das treibt mir die Zornesröte ins Gesicht. Und heute in der Bundestagsdebatte legt Merkel auch noch nach und lässt sich dazu hinreißen, Glühweinstände und Waffelbäckereien von Restaurants, die Essen zum Mitnehmen anbieten dürfen, als ‚nicht akzeptabel‘ zu verurteilen, ‚wenn wir dafür den Preis zahlen, dass wir Todeszahlen am Tag von 590 Menschen haben‘. Ich übersetze: Der Mörder bist Du, Du rücksichtsloser, genusssüchtiger Bürger! Hier offenbaren sich Abgründe politischer Verantwortungslosigkeit, wie ich sie nie im Leben für möglich hielt.“
Klos verweist zunächst darauf, dass die Zeit zwischen den Jahren zur umsatzstärksten für den Einzelhandel gehört. „Viele Kunden lösen Bargeldgeschenke und Gutscheine ein – auch für Pullover. Aber viel empörender als diese herablassende, entmündigende Kleinkindpolitik ist die Unverfrorenheit, für das eigene Versagen den Bürger verantwortlich zu machen. Nicht die seit Jahren bekannten Missstände in den Alten- und Pflegeheimen, nicht die vielen Einsparungen im Gesundheitswesen mit ihren Krankenhausschließungen, nicht die fehlenden Fachkräfte dort, auch nicht die irgendwo in Staatsregierungen vergessenen Pandemie-Pläne, erst recht nicht die zu späten Grenzschließungen und natürlich auch nicht die medial geschürte Corona-Hysterie haben etwas mit den Menschen zu tun, die derzeit an oder mit Covid-19 sterben. Dieses Framing lädt die Verantwortung auf die Bürger ab und kehrt die Realität ins Gegenteil. Jedwede Form sozialer Kontakten und geselligen Beisammenseins soll verhindert werden, sicher auch, weil viele Bürger diese Zusammenkünfte als Protest benutzt haben. Gängelung und Schikane, um das Volk gefügig zu machen – wieviel Angst muss die herrschende Kaste haben, wenn sie nicht mehr anders reagieren kann!“