13.09.2019 Stuttgart/Freudenstadt
Heute war es auch in Freudenstadt wieder soweit, es wird „gestreikt“. Die sogenannten „Fridays for Future“ Demonstrationen haben wohl bereits den herbeigeredeten Charakter einer Jugendbewegung verloren und wurden offenbar durch andere Interessensgemeinschaften gekapert.
So unterstützen oft u. a. auch Parteien die Kinder und Jugendlichen beim Verstoß gegen die Schulpflicht und missbrauchen diese für eigene politische Werbung. So wirbt die SPD Dornstetten auf ihrer Facebookseite ganz offen als „Gastgeber“, wie der anhängende Screenshot deutlich zeigt. Aber auch für einige Eltern („Parents4Future“) genießt die Teilnahme Ihrer Kinder am Unterricht offensichtlich nicht die höchste Priorität.
In Horb am Neckar waren im März diesen Jahres u. a. Frau Weschenmoser (Beisitzerin SPD Landesverband und Kreissprecherin SPD Kreisverband Freudenstadt) und Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU) vor Ort und meldeten sich dort auch – selbstverständlich im Sinne der Kinder und Jugendlichen- zu Wort. Frau Weschenmoser betont, dass sie das „als Privatperson und nicht in ihrer Funktion bei der SPD macht“.
Klaus Dürr stimmt das sehr nachdenklich, daher merkt er an: „Bedenkt man, welche Parteien in den letzten Jahrzehnten die Politik in unserem Land vorrangig gestaltet haben, dann hat man ein wunderbares Beispiel für Populismus in Reinform. Luis Schneiderhahn, mittlerweile Stadtrat und Fraktionsvorsitzender der offenen Grünen Liste (OGL), verteilte mutmaßlich für alle Klassen „FfF“ Flyer als Aufruf zur Demonstrationsteilnahme im März in seiner Funktion als Schülersprecher am Gymnasium in Horb.“ (siehe Anhang)
Der Abgeordnete der AfD-Fraktion und Mitglied des Bildungsausschusses, Klaus Dürr (Wahlkreis Calw), sieht diese Entwicklung mit Sorge. Zwar freut ihn, dass wohl die überwiegende Zahl der Schüler das Hauptaugenmerk auf die Bildung legt, aber dem Missbrauch durch andere Organisationen wird Tür und Tor geöffnet und das auf Kosten der Kinder.
„Laut Antwort von Frau Ministerin Dr. Eisenmann (CDU) vom 27.08.2019 auf meinen Antrag (16/6755) dürfte es diese Art der Werbung an den Schulen eigentlich gar nicht geben.“
Klaus Dürr stellt darüber hinaus fest, dass das mediale Interesse an diesen Demonstrationen unverhältnismäßig hoch ist. Betrachtet man die durchschnittlichen Teilnehmerzahlen in Relation zu den Schülern in den jeweiligen Orten, so lässt sich sogar ohne Bereinigung der Personen, die dem Schulkomplex nicht zugehörig sind, sagen, dass das Verhältnis zur Berichterstattung mehr als unausgewogen ist und die Medien hier auch eine Mitschuld an der Aufrechterhaltung des Mythos einer riesigen Bewegung haben. Die erhobenen Zahlen, so ist sich der Abgeordnete sicher, sagen klar das Gegenteil. Der tatsächliche Anteil an Schülern dürfte, im Gegensatz zur der medialen Darstellung, eher marginal als gewaltig sein.
Dürr ist der Ansicht, anstatt Kinder und Jugendliche für eigene Interessen und politische Werbekampagnen zu missbrauchen, sollte endlich das Bildungssystem besser ausgebaut werden. Mehr Lehrer, gute, klare Schulkonzepte und bessere Ausstattung würden zusammen mit der seit Jahren versprochenen Digitalisierungsoffensive, den Schülern zu Gute kommen und ihnen deutlich mehr nutzen, als wöchentliche Demonstrationen, um etwas „TamTam“ zu machen, wie sich Frau Weschenmoser ausdrückte.
Gerade jetzt mit Hinblick auf den Schulbeginn, sollten verantwortungsbewusste Politiker und Medien lieber die Schüler motivieren, ohne Fehlzeiten am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen. Schließlich, so befindet Klaus Dürr, geht es um nichts weniger als ihre Zukunft und fügt hinzu: „Es steht außer Frage, dass wir uns als Gesellschaft – und zwar gemeinsam – für sinnvollen Umwelt- und Naturschutz stark machen müssen. Ebenso gilt es, die Ressourcen zu schützen und Nachhaltigkeit in unserer Lebensweise zu verfestigen. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass es der jungen Generation wesentlich mehr helfen würde, wenn sie als hochqualifizierte Fachkräfte unser aller Zukunft z. B. durch innovative Entwicklungen im Bereich der Antriebs-, Heizungs-, oder auch Stromerzeugungstechnologien revolutionieren würden, anstatt wöchentlich den bei uns leider sowieso schon durch viele Unterrichtsausfälle wegen akutem Lehrermangel gefährdeten eigenen Lernerfolg noch aktiv zu bestreiken“.
„Es wäre begrüßenswert, wenn es Teilnehmer dieser Streiks gäbe, die für einen Gedankenaustausch mit meiner Fraktion und mir über ihre Anliegen bereit wären. Gerne lade ich Interessierte Personen dazu nach Terminabsprache in unsere Landeshauptstadt ein.“, fügt Klaus Dürr hinzu.
Pressekontakt: klaus.duerr@afd.landtag-bw.de