Acht Hektar Wald müssen gerodet werden, um auch in Winterlingen einen Windpark entstehen zu lassen. Das entspricht elf Fußballfeldern. „Das ist ein unumkehrbarer Eingriff in unsere Natur, der mit nichts zu rechtfertigen ist“, empört sich der Balinger AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Herre und schließt sich damit den Bürgern an, die gegen dieses Vorhaben kämpfen. „Im windärmsten Bundesland noch immer Windräder aufzustellen, zeigt, dass es den Gemeinderäten vor allem darum geht, Subventionen abzurufen. Die Schäden für Tier, Baum und Mensch sind offensichtlich völlig nebensächlich. Es scheint, als würden die Verantwortlichen – trotz aller Beteuerungen – nicht mit offenen Karten spielen und eigene Ziele verfolgen.“
Ruhiger Protest
Gestern demonstrierten in Winterlingen, der ZAK berichtete, 150 Windkraftgegner friedlich gegen den geplanten und umstrittenen Windpark. Bereits im letzten Jahr wurden sie von ihrem Gemeinderat enttäuscht, als dieser den Bau der Windkraftanlage nahezu kritiklos genehmigt hatte. „Ein eigenartiges Vorgehen, wenn man bedenkt, dass mittlerweile jedem klar sein dürfte, dass Windkraft nicht die Lösung und mit vielen Folgeschäden verbunden ist“, betont Herre. Er hatte sich bereits in der Vergangenheit zu dem Vorhaben geäußert und darauf bestanden, es nicht weiter zu verfolgen: „Aus Respekt vor der Umwelt und der Bevölkerung, und um großen Energieunternehmen nicht noch mehr schützenswerten Raum für ihre Gewinnsteigerung zur Verfügung zu stellen.“
Fehlende Transparenz
Wie fragwürdig das Vorgehen der Gemeinde Winterlingen ist, zeigt ein Beispiel: So behauptet sie, dass das Landratsamt den Bau der Windkraftanlage auch dann anweisen kann, wenn sich die Gemeinde dagegen ausspricht. Medienberichten zufolge entspricht dies nur teilweise den Tatsachen. Sehr wohl sei es der Gemeinde möglich, sich gegen die Errichtung der Windräder zu stellen. „Obwohl es sich um ein öffentliches Verfahren handelt, fehlt es unübersehbar an Transparenz“, so Herre. „Der Verdacht, dass sich die Gemeinderäte leichtgläubig von Lobbyisten vereinnahmen lassen, liegt leider nah.“ Herre fordert erneut, den Bau dieser und sämtlicher Windkraftanlagen in Baden-Württemberg zu stoppen: „Diese Monster verschandeln nicht nur unsere Landschaften, sie treiben auch einen unnötigen Keil in unsere Dorfgemeinschaften.“