Verbunden mit der Forderung nach finanziellen Zuschüssen für Lehrer in Mangelregionen und -fächern kritisiert Dr. Rainer Balzer, stellvertretender Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, die grün-schwarze Landesregierung für ihre Nachlässigkeit bei der Gewinnung von geeignetem Lehrernachwuchs und die prekäre Situation, in die junge Lehrer aufgrund fehlender Unterstützung durch die Politik gebracht werden. Ein zentraler Kritikpunkt Dr. Balzers ist dabei das schwindende Ansehen des Lehrerberufs in der Gesellschaft, das dazu beigetragen habe, dass sich immer weniger junge Menschen für diesen anspruchsvollen Lebensweg entscheiden. „Der mangelnde Respekt der Politik für die Lehrer zeigt sich deutlich bei der Bezahlung und den Anstellungsverhältnissen. Für die AfD ist es nicht hinnehmbar, wenn junge Lehrer in den Sommerferien Hartz IV beantragen müssen, um über die Runden zu kommen“, so Balzer.
Zwei Millionen Euro für Lehrer in Mangelregionen und -fächern
„Was wir brauchen, sind hochprofessionelle Lehrer auf hohem fachlichen Niveau – keine weichgespülten Pädagogen und Einheitslehrer, die selbst inhaltlich keine Herausforderungen meistern“, so Dr. Rainer Balzer. In den Schulen sei eine zunehmende „Sozialpädagogisierung“ zu verzeichnen, die dazu führt, „dass wir eine in Watte gepackte Jugend heranziehen, die sich Herausforderungen nicht mehr zutraut, weil man sie nie mit Herausforderungen konfrontiert hat.“ Als Schutzbehauptung bezeichnet Dr. Rainer Balzer die Rechtfertigung des Kultusministeriums für den Lehrermangel, dass überhaupt keine Lehrer verfügbar seien. „Wenn der Lehrerberuf attraktiv ist und gesellschaftliche Akzeptanz genießt, dann werden wir auch Lehrer bekommen, indem beispielsweise Hochschulabsolventen mittels eines Aufbaustudiums weitergebildet oder durch finanzielle Anreize zusätzliche Lehrer für Mangelfächer oder -regionen gewonnen werden.“ Dazu reichte die Fraktion der AfD im Landtag von Baden-Württemberg zwei Anträge ein, die jeweils Zulagen von zwei Millionen Euro für Lehrer in Mangelregionen oder -fächern vorsehen. „Wir wissen, dass dies nur eine kleine Abmilderung ist. Was wir vor allem wollen, ist, die Wertschätzung des Lehrerberufes wieder herzustellen“, so Balzer. „Wir brauchen wieder mehr Respekt für die fachliche Qualität des Unterrichtes und Respekt für die Fachlichkeit und Professionalität des Lehrers.“
Inklusion und Flüchtlingsbeschulung bindet zahllose Lehrerstellen
Der drastische Rückgang der Absolventen von Lehramtsstudiengängen um bis zu 22 Prozent allein in den Jahren 2011 bis 2015 sei bedrohlich, so Balzer. Nachteilig wirke sich darüber hinaus auch die Störung des Schulfriedens durch ideologische Streitigkeiten und Strukturreformen aus, die nicht zuletzt von grünen und sozialdemokratischen Landespolitikern aufgrund ihrer mangelnden Anerkennung für den Lehrerberuf regelmäßig befeuert wurde und in der Streichung einer großen Zahl von Lehrerstellen zugunsten autoritätsfreier Sozialpädagogen gipfelte. Erschwerend kommt für die AfD die unsinnige Inklusion hinzu, wobei das von Grünen und SPD präferierte Zwei-Pädagogen-Prinzip weitere Lehrer binde, die woanders dringen benötigt werden. „Natürlich kann man Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf nicht ohne Hilfestellung in eine normale Klasse setzen“, so Balzer. „Doch wenn man versucht, dieses Zwei-Pädagogen-Prinzip durchzusetzen, sollte man sich nicht allzu sehr wundern, wenn dadurch ein starker Lehrerbedarf entsteht, der dann nicht gedeckt werden kann.“ Ein weiteres Problem, das für den Unterrichtsausfall ursächlich verantwortlich ist, sei die Beschulung von Flüchtlingen durch über 1000 Lehrer, die dem allgemeinen Schulbetrieb entzogen werden!
SPD, Grüne und CDU sind gleichermaßen verantwortlich
„Die Misere wird jetzt deutlich. Und was macht die SPD, die genau dafür verantwortlich ist? Mit flächendeckenden Berichtsanträgen zum Thema Unterrichtsversorgung inszeniert sie sich als diejenige Partei, die sich für die Lehrerversorgung einsetzt“, erläutert der AfD-Landtagsabgeordnete. „Dabei sollte allgemein bekannt sein, dass die SPD in der vergangenen Legislaturperiode den Minister stellten und genau dafür verantwortlich ist wie jetzt die Grünen, die merkwürdig still sind und eine CDU-Ministerin die Geschäfte führen lässt.“