In jüngster Zeit mussten die Bürger im Land von zwei entsetzlichen Messerangriffen in Laupheim und Mühlacker erfahren, wo syrische Ehemänner ihre Frauen verstümmelten beziehungsweise vor den eigenen Kindern abschlachteten. Weniger spektakuläre Messerangriffe sowohl in ganz Deutschland, aber auch in Baden-Württemberg, sind schon seit Monaten zu beklagen, wurden aber bisher von der Politik als „Einzelfälle“ abgetan. Lars Patrick Berg, einer der AfD-Abgeordneten im Stuttgarter Innenausschuss und innen- und sicherheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag, hält es für dringend geboten, dieses statistische Dunkelfeld endlich aufzuhellen.
Forderung nach detaillierter Datenerfassung von Messerangriffen
„Berlin erhebt schon lange eine ‚Messerstecher-Statistik‘, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben sich die Innenminister wegen immer mehr, häufig tödlicher Attacken des Themas angenommen und verfügen für ihre Landeskriminalämter die statistische Erfassung der Delikte, in denen Messer eingesetzt wurden“, erklärt Berg. Er habe heute einen Antrag gestellt, wonach Innenminister Strobl vom Landtag aufgefordert werden soll, das LKA ab sofort mit der provisorischen gesonderten Erfassung von Straftaten zu beauftragen, bei denen Messer zum Einsatz kommen. Daneben soll das LKA für 2016 und 2017 diese Daten nachträglich erheben. Dabei soll ausdrücklich die Herkunft, Staatsangehörigkeit und ein eventueller Migrationshintergrund mit erfasst und veröffentlicht werden, um Zuwanderer nicht faktenfrei vorschnell zu verdächtigen, wenngleich, so Berg, „leider in allen spektakulären Fällen, auch beim Mord im pfälzischen Kandel, Zuwanderer die Täter waren “. Dieser Befund lasse sich aber nicht einfach verallgemeinern.
Auch an die Polizei denken
Neben der Aufklärung der Öffentlichkeit, ob es einen Anstieg von Messerverbrechen gibt, wie hoch dieser ist und wer dahinter steckt, habe man nach Bergs Worten auch an die Polizei zu denken. „Wenn ein starker Anstieg dieser Kriminalitätsform nachzuweisen ist, liegt ein neues Bedrohungsszenario für die Einsatzkräfte vor, dem man sachgerecht mit Ausbildung und Ausrüstung begegnen muss“, so der Abgeordnete. Er hoffe, dass sich der Innenminister nicht der Einsicht in die sofortige Notwendigkeit einer entsprechenden Statistik verschließe.