Der selbsternannte große Führer der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, hat in Istanbul eine Konferenz islamischer Staaten einberufen, an deren vorhersagbarem Ende die „Anerkennung“ Ost-Jerusalems als „Hauptstadt Palästinas“ stand. Nun ist der leicht erregbare Potentat vom Bosporus, der schon seit geraumer Zeit mit wirren Visionen von einem neuen osmanischen Großreich unangenehm auffällt, alles andere als ein ausgleichender und abwägender Herrscher. Echte oder auch nur vermutete Regimegegner werden in Erdogans Auftrag zu Zehntausenden ins Gefängnis geworfen. Mit Hilfe krimineller türkischer Rocker stellt Erdogan auch Kritikern im Ausland nach, von denen Jan Böhmermann nur der bekannteste ist.
Erdogan verunglimpft Israel als „Terrorstaat“, hetzt gegen die USA und seinen Präsidenten. Nun entbehrt es nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik, wenn Erdogan, dieser größenwahnsinnige religionsvernarrte Diktator, Israel als einzigem demokratischen Staat im Nahen Osten politische Lektionen erteilen will. In den USA steht ein Goldhändler vor Gericht, der im Prozess unangenehme Wahrheiten zu der weit verbreiteten Korruption innerhalb des Erdogan-Regimes ans Licht der Öffentlichkeit bringt. Noch nicht vergessen sind auch die Waffenlieferungen, die mit dem Segen Erdogans an die Steinzeitterroristen des IS nach Syrien gingen.
Der derzeitige türkische Potentat ist völlig ungeeignet, im Konflikt um Jerusalem auch nur irgendeine konstruktive Rolle zu spielen.