„Wenn sich der grüne Ministerpräsident gegen seine eigene CDU-Ministerin stellt, lässt das für das Koalitionsklima das Schlimmste befürchten“. Mit diesen Worten kommentiert der migrationspolitische AfD-Fraktionssprecher Ruben Rupp MdL die Kritik von Winfried Kretschmann an Marion Gentges. „Die Justizministerin hat das einzig richtige gemacht, indem sie der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gegenüber erklärte, es sei angesichts der angespannten Flüchtlingslage nicht ‚verantwortbar‘, per Sonderprogramm auch noch Menschen aus Afghanistan aufzunehmen. Da interessieren keine ‚Größenordnungen‘, die Kretschmann nicht ‚belasten‘, es geht hier um ein prinzipielles politisches Paradigma. Die Kommunen ächzen, Bürgermeister und Landräte schreiben offene Briefe und beklagen Überlastung… aber der Ministerpräsident will immer noch die ganze Welt aufnehmen – trotz Energiekrise, Inflation und Wohnungsknappheit.“ 

Das ist realitätsblind, befindet Rupp. „Gentges Meinung sei nicht Meinung der Koalition und auch nicht die seines Freundes Strobls, sagt Kretschmann nun. Komisch. Noch im März hat sich Strobl gewünscht, ‚dass der Bund alles tut, um Personen, die nach Deutschland kommen, zu registrieren, eine Sicherheitsüberprüfung durchzuführen und sie dann auch gesteuert in der Republik zu verteilen‘. Wir wollen nicht nur sichere Grenzen, wir wollen vor allem Abschiebungen – damit diejenigen aufgenommen werden können, die tatsächlich Hilfe brauchen. Aktuell leben rund 35.000 Ausländer in Baden-Württemberg, die eigentlich schnell abgeschoben werden müssten. 2021 gab es aber gerade 1328 Abschiebungen. Gentges sollte ihre Parteimitgliedschaft überdenken und überlegen, wer noch für Realpolitik steht.“